Presse - TAZ, 31.07.2015; Circulation: 57.800
Schallplatten sind sein Honig
Country eben: Richard Weize vor seinem Hof in Vollersode Foto: Gulliver Theis
LABELPORTRÄT Weit mehr als Country,
Bear Family Records im niedersächsischen Vollersode stellen sich seit 4o Jahren mit akribisch erforschten Boxsets gegen das Vergessen in der Popkultur. Jetzt verabschiedet sich der Gründer und Chef Richard Weize
Das Teufelsmoor ist nicht für eden. Plattes Land, hier und da ein paar Hügel, ansonsten Weilen und Felder, dazwischen 3äume, Entwässerungsgräben and Kanäle. „Ein grausiges Land, n dem ihr da lebt", lautete das Jrteil des empfindsamen Dich:ers Rainer Maria Rilke, als er 19 00 seine Künstlerfreunde in Norpswede besuchte. Ganz so weit braucht man nicht zu gelen, doch wer große Gesten der Vatur sucht, wird in dieser Ge;end kaum fündig werden— das einzig Extreme sind die vernreuten ursprünglichen Reste les Moors mit seinem men;chenabweisenden Wildwuchs.
Schallplatten sind sein Honig
Country eben: Richard Weize vor seinem Hof in Vollersode Foto: Gulliver Theis
LABELPORTRÄT Weit mehr als Country,
Bear Family Records im niedersächsischen Vollersode stellen sich seit 4o Jahren mit akribisch erforschten Boxsets gegen das Vergessen in der Popkultur. Jetzt verabschiedet sich der Gründer und Chef Richard Weize
Das Teufelsmoor ist nicht für eden. Plattes Land, hier und da ein paar Hügel, ansonsten Weilen und Felder, dazwischen 3äume, Entwässerungsgräben and Kanäle. „Ein grausiges Land, n dem ihr da lebt", lautete das Jrteil des empfindsamen Dich:ers Rainer Maria Rilke, als er 19 00 seine Künstlerfreunde in Norpswede besuchte. Ganz so weit braucht man nicht zu gelen, doch wer große Gesten der Vatur sucht, wird in dieser Ge;end kaum fündig werden— das einzig Extreme sind die vernreuten ursprünglichen Reste les Moors mit seinem men;chenabweisenden Wildwuchs.
Presse - Frankfurter Allgemeine, 20.07.2015; Auflage: 416.000
Ein Gespräch mit Richard Weize
Sammler gibt es doch gar nicht mehr
Der Chef des LiebhaberLabels „Bear Family" hört nach vierzig Jahren auf
Sie haben sich nun seit 1975 mit Ihrer Firma Bear Family Records um Wiederveröffentlichungen verdient gemacht, besonders von Countrymusik und Rock 'n' Roll, und dabei manches prächtig ausgestattete BoxSet geschaffen. Wie fing eigentlich alles an? Die erste Box, die ich gemacht habe, war, glaube ich, Bill Haley. Danach gab es eine LeftyFrizzellBox, für die ich aufwendig recherchieren musste. Da bin ich durch die Staaten gefahren wie ein Idiot. Ich war drei bis viermal im Jahr in Amerika und bin durch sämtliche Archive gepilgert, um die Bänder mit der besten Qualität aufzutreiben. Die Detailrecherche überlasse ich den Experten. Im Prinzip bin ich ein Dompteur, der den Experten darauf hinweist: Was du damals geschrieben hast, das kann einfach nicht sein. Ein Beispiel: Marty Robbins ist mit seinem Gitarristen James Farmer aus Phoenix, Arizona, nach Nashville gekommen. Der spielt auch auf seinen Platten. Das durfte er aber nicht, und deshalb steht ein Gitarrist, der in Nashville in der Gewerkschaft war, in den alten Aufnahmeunterlagen. So etwas herauszukriegen ist natürlich sehr knifflig. Jetzt legen Sie die Leitung in die Hände ihrer Mitarbeiter Detlef Hoegen und Michael Ohlhoff. Was hat sie dazu bewogen?
Ein Gespräch mit Richard Weize
Sammler gibt es doch gar nicht mehr
Der Chef des LiebhaberLabels „Bear Family" hört nach vierzig Jahren auf
Sie haben sich nun seit 1975 mit Ihrer Firma Bear Family Records um Wiederveröffentlichungen verdient gemacht, besonders von Countrymusik und Rock 'n' Roll, und dabei manches prächtig ausgestattete BoxSet geschaffen. Wie fing eigentlich alles an? Die erste Box, die ich gemacht habe, war, glaube ich, Bill Haley. Danach gab es eine LeftyFrizzellBox, für die ich aufwendig recherchieren musste. Da bin ich durch die Staaten gefahren wie ein Idiot. Ich war drei bis viermal im Jahr in Amerika und bin durch sämtliche Archive gepilgert, um die Bänder mit der besten Qualität aufzutreiben. Die Detailrecherche überlasse ich den Experten. Im Prinzip bin ich ein Dompteur, der den Experten darauf hinweist: Was du damals geschrieben hast, das kann einfach nicht sein. Ein Beispiel: Marty Robbins ist mit seinem Gitarristen James Farmer aus Phoenix, Arizona, nach Nashville gekommen. Der spielt auch auf seinen Platten. Das durfte er aber nicht, und deshalb steht ein Gitarrist, der in Nashville in der Gewerkschaft war, in den alten Aufnahmeunterlagen. So etwas herauszukriegen ist natürlich sehr knifflig. Jetzt legen Sie die Leitung in die Hände ihrer Mitarbeiter Detlef Hoegen und Michael Ohlhoff. Was hat sie dazu bewogen?
Presse - Jazzthetik Ausgabe: Juli/August 2015
Crowley, Louisiana: Im Tonstudio von Joseph Denton „Jay' Miller an der 119 North Parkerson Avenue geben sich Blues- und Cajun Musiker die Klinke in die Hand. Einer vor ihnen ist ein schlaksiger Typ namens James Moore alias Slim Harpo. Es ist 1957, als er dort ,l'm King Bee" ins Mikro singt Daraus wird ein Hit. Als dann die Rolling Stones 1964 ihre erste LP herausbringen, hört auch ein breites Pop-Publikum diesen Song.
Crowley, Louisiana: Im Tonstudio von Joseph Denton „Jay' Miller an der 119 North Parkerson Avenue geben sich Blues- und Cajun Musiker die Klinke in die Hand. Einer vor ihnen ist ein schlaksiger Typ namens James Moore alias Slim Harpo. Es ist 1957, als er dort ,l'm King Bee" ins Mikro singt Daraus wird ein Hit. Als dann die Rolling Stones 1964 ihre erste LP herausbringen, hört auch ein breites Pop-Publikum diesen Song.
Presse - Magazin: Nordwestzeitung Erscheinungsdatum: 08.07.2015 Auflage: 325.600
In der Höhle des Bären
PORTRÄT Richard Weize gibt nach 40 Jahren Chefrolle bei Bear Family Records ab Sammler und Bewahrer:
Richard Weize, Gründer des Musiklabels „Bear Family Records., sitzt in der Zentrale in Vollersode (Kreis Osterholz) vor einer Skulptur des Firmenlogos. Detlev Hoegen (kleines Foto) hat das Unternehmen inzwischen übernommen
In der Höhle des Bären
PORTRÄT Richard Weize gibt nach 40 Jahren Chefrolle bei Bear Family Records ab Sammler und Bewahrer:
Richard Weize, Gründer des Musiklabels „Bear Family Records., sitzt in der Zentrale in Vollersode (Kreis Osterholz) vor einer Skulptur des Firmenlogos. Detlev Hoegen (kleines Foto) hat das Unternehmen inzwischen übernommen
Presse - Deutschlandradio Kultur 01.07.2015
In der niedersächsischen Provinz betreibt Richard Weize seit 40 Jahren das Label Bear Family Records. Dessen Spezialität sind aufwändig restaurierte Wiederveröffentlichungen und musikhistorische CD-Boxen von Jazz bis Country. Angefangen hat alles mit seiner, wie er es nennt, "bekloppten" Sammelwut. Weizes hervorragend recherchierte Werkschauen wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Der Weg zu Bear Family Records führt von Bremen ins nordöstliche niedersächsische Umland – in die Samtgemeinde Hambergen, eine knappe Dreiviertelstunde entfernt.
Ein alter Bauernhof dient Firmengründer Richard Weize als "Bärenhöhle", ein Bürogebäude nebst Lager, einige Kilometer entfernt, ist zweiter Ort des operativen Geschäfts. Der als Mann klarer Worte bekannte Firmengründer begegnet dem Gast im geradezu legendären Erscheinungsbild: Nickelbrille, Jeans-Latzhose, Pferdeschwanz.
In der niedersächsischen Provinz betreibt Richard Weize seit 40 Jahren das Label Bear Family Records. Dessen Spezialität sind aufwändig restaurierte Wiederveröffentlichungen und musikhistorische CD-Boxen von Jazz bis Country. Angefangen hat alles mit seiner, wie er es nennt, "bekloppten" Sammelwut. Weizes hervorragend recherchierte Werkschauen wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Der Weg zu Bear Family Records führt von Bremen ins nordöstliche niedersächsische Umland – in die Samtgemeinde Hambergen, eine knappe Dreiviertelstunde entfernt.
Ein alter Bauernhof dient Firmengründer Richard Weize als "Bärenhöhle", ein Bürogebäude nebst Lager, einige Kilometer entfernt, ist zweiter Ort des operativen Geschäfts. Der als Mann klarer Worte bekannte Firmengründer begegnet dem Gast im geradezu legendären Erscheinungsbild: Nickelbrille, Jeans-Latzhose, Pferdeschwanz.