Billy Walker / Whirlpool – CD-Review
...auf CD, Diverse 17. Juli 2020 Von Wolfgang Giese
Künstler: Billy | Walker Label: Bear Family Records Musikstil: Country, Pop, Rockabilly
Billy Walker / Whirlpool
Aus der Serie "Gonna Shake This Shack Tonight" von Bear Family stellt sich nun ein gewisser Billy Walker vor. Der in Texas stammende Walker lebte von 1929 bis 2006, stilistisch eingeordnet wurde er als Country-Musiker. Doch darüber hinaus ließ sich der Mann nicht durch eng gezogene Grenzen beschneiden, und spielte alles von Texas Honky Tonk über Tex Mex bis zu Rockabilly und auch Pop.
Den größten Erfolg konnte Walker in den sechziger Jahren feiern, doch diese Kompilation umfasst den Zeitraum von 1949 bis 1962, lässt demnach gut seine Entwicklung nachvollziehen. Und zwar beginnend in jener Zeit, als der Künstler 1949 für eine Jamboree Show engagiert wurde, die Songs # 2, 7, 16 und 23 stammen aus einer Radio-Show für WBAP Forth Worth, Texas, und die neuesten Aufnahmen sind aus 1962 (#20, 25 und 29), eingespielt in Nashville, Tennessee. Damals, 1960 war es, hatte sich Walker bereits der Grand Ole Opry angeschlossen, und "Charlie’s Shoes" war dann auch der erste Top-Ten-Hit, nach dieser hier dargestellten Zeit folgten noch weitere Hits.
Während man der Musik lauscht, kann man Einiges zum Künstler nachlesen im umfangreichen illustrierten Booklet von Dave Samuelson. Leider wurden die Songs, entgegen der aufgeführten Diskografie, auf der Platte nicht chronologisch zugeordnet, meines Erachtens wäre das besser, um die jeweiligen Unterschiede zu den Aufnahmejahren besser herauszuarbeiten. Bei den Tracks aus 1949 fällt auf, dass diese noch stark der Tradition verpflichtet sind.
Ein Schlagzeug fehlt, dafür ist die Steel Guitar sehr vordergründig und den Sound bestimmend, und so sind diese vier Titel stark emotional geprägt.
Nach und nach wird die Musik vielseitiger Tex-Mex-Elemente (#10), eine dezente Zunahme eines Rockabilly-Zuschnitts (siehe Titelsong), wir befinden uns mittlerweile im Jahr 1955.
Ein Jahr später schallt uns dann schon ein schmachtendes "Ba-ba-da-ba" entgegen, wenn uns Walker mit ein wenig Doo-Wop-Elementen auf "So Far" überrascht. Weitere Stationen, die uns vom ursprünglichen Country wegleiten, sind "Viva La Matador"(1957), mit fröhlichem Pfeifen ausgestatteter Pop ("Where My Baby Goes (She Goes With Me" aus 1957), bis sich dieser Ansatz bis zum Schluss (leider) immer stärker durchsetzte.
So wird die Musik des Protagonisten nicht ausschließlichen puristischen Country-Freunden zugänglich sein, bis auf die frühen Stücke, auch Liebhaber der Pop-orientierten Musik jener Tage sollten sich einmal mit Walker beschäftigen.