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V.A. / Destination Moon – 50 Years – First Man On The Moon
Wir schreiben den 21. Juli 1969. Einige werden sich vielleicht noch erinnern an jenen denkwürdigen Augenblick der Mondlandung, als der erste Mensch den Himmelskörper betrat. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir mit Freunden zusammen gemeinsam vor dem Fernseher saßen und einen aus der Speisekammer stibitzten Lufthansa-Cocktail (ein irre klebriger Likör) schlürften.
Noch immer angezweifelt, diese Landung und – egal, ob nun wahr oder nicht – hier gibt es den definitiven Soundtrack zu dem Ereignis, eine Kompilation, die man vielleicht damals schon gern gehabt hätte. Die CD enthält ein achtundzwanzig Seiten starkes Booklet, in dem zu jedem der vierunddreißig Songs etwas berichtet wird.

Mit musikalischen Raritäten und historischen Tondokumenten gespickt, wird hier der Fokus auf die Anfänge, die Idee einer Mondlandung, sowie die Reaktionen des Musikbusiness darauf, gelegt. Durch die Auswahl der Songs spiegelt sich die abenteuerliche, bisweilen fast naive Herangehensweise an das Thema Mondlandung vor dem Hintergrund des Wetteiferns zwischen den USA und der damaligen UdSSR ab den 1950er Jahren wieder! So sind unter anderen auch interessante Tondokumente enthalten, wie die Ankündigung des US-Präsidenten John F. Kennedy im September 1962, sowie die berühmt gewordenen Worte des Astronauten Neil Armstrong am 20. Juli 1969!

Da man sich also bereits viele Jahre vor der Mondlandung mit diesem Thema beschäftigt hat, stammen insofern natürlich viele Lieder aus der Zeit davor, die früheste Aufnahme aus dem Jahr 1955 (#24). Seltene Aufnahmen wie "Rocket To The Moon" von Johnny Kay aus Belgien, oder Glenn Willings' "Race To Space" gibt es ebenso wie Songs, die das Thema eher schmunzelnd aufgreifen, wie etwa Anita O’Day’s "Fly Me To The Moon" und "The Rocket Man" mit russischer Melodie, von den Spotnicks! Dazu kommen einige orchestrale Aufnahmen, die das Gefühl eines Mondfluges vermitteln, wie beispielsweise das Orchester von Les Baxter mit "Lunar Rhapsody".
Bunt und gut gelungen ist dabei die Mischung, gar so mancher Musikgeschmack dürfte bedient worden sein. Freunde des Vocal Jazz werden sogleich mit dem Beitrag von Dinah Washington erfreut, meist werden jedoch Rock’n’Roll und Rockabilly geboten, darunter auch relativ unbekannte und neu zu entdeckende Musiker wie Monte Mead, der das "Cape Canaveral" besingt.

Enorm swingender und mit Bläsern angereicherter Rock’n’Roll bringt Schwung in die Szene, hier Tommy Danton & The Echoes (#5). Rumpelnd scheppernder Rhythm & Blues stellt sich mit Glenn Willings vor, in Richtung Blues schwenkt der Gitarrist Lynn Vernon mit seiner Mondrakete ("Moon Rocket"). Ferner gibt es Doo Wop mit The Chaperones und der Big-Band-Musiker Ray Ellis bringt mit seinem Orchester ein leicht kurioses, mit Chorgesang unterlegtes Lied: "The First Man Into Space".


Hart rockenden Blues mit Jazzeinfluss bietet der Organist Sam Lazar mit seinem Trio und auch die schwedische Instrumentalband The Spotnicks darf nicht fehlen. Eine Kuriosität stellt der Titel siebenundzwanzig dar, denn der Song, der hier mit einem Countdown zum Start eingeläutet wird und unter dem Pseudonym Kid Burbank läuft, stammt genauer gesagt vom deutschen Stargeiger Helmut Zacharias, doch merkwürdigerweise kann ich gar keine Geige hören.
So, wie die Kompilation startete, endet sie auch, mit einem sehr romantischen Vokal-Jazz-Song, nun von Anita O’Day vorgestellt, sehr sentimental und romantisch geht hier die Reise zum Mond.

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