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John Blair: Rumble At Waikiki. Die John-Blair-Anthologie

Jakob Baekgaard
27. August 2018

John Blair: Rumpeln in Waikiki. Die John-Blair-Anthologie Es gibt etwas grundlegend Lebens-bejahendes an der Surf-Musik. Vielleicht hat es etwas mit den Bildern zu tun, die die Musik zaubert: schwankende Palmen, heißer Sonnenschein, warmer Sand und blaue Wellen. Es ist kein Zufall, dass die Aufnahmen manchmal auch Wettergeräusche enthalten, wie z.B. Wind und plätschernde Wellen.
Surfmusik ist Stimmungsmusik, die gelegentlich in Filmen verwendet wird, aber sie hat auch die Anziehungskraft und den Reiz des Rock'n' Roll. In der Musik steckt eine unmittelbare Energie und Begeisterung. Vieles davon hat mit der Magie des Gitarrenriffs zu tun. Surfmusik ist im Wesentlichen der Traum, ein cooles Riff auszuarbeiten, nur um es fließen zu lassen, wie ein Surfer eine Welle fängt. Auf diese Weise haben sich viele angehende Gitarristen in die Klänge der Surf-Gitarre verliebt, denn sie spricht für den Wunsch nach einem tollen Riff. Für einen Anfänger sind Akkorde gut, aber Riffs sind besser!

Während viele Gitarristen schließlich den Reiz des Riffs vergessen und zu komplizierten Akkordfolgen und Standard-Songwriting übergehen, bleiben andere bei ihrer Liebe. So auch der lebende Surf-Gitarren-Salbei John Blair, dessen musikalische Geschichte auf der Doppel-CD Rumble in Waikiki erzählt wird. Die John-Blair-Anthologie. Blair ist nicht nur ein Teil der Surfmusikgeschichte. Er hat als Gelehrter und Gitarrist beim zweiten Durchbruch der Surfmusik in den 80er Jahren buchstäblich mitgewirkt. Blair schrieb eine fast endgültige Diskographie über das goldene Zeitalter der Surfmusik: Die Illustrierte Diskographie der Surfmusik 1961-1965. Er half auch bei der Erstellung der wesentlichen Übersicht über das Genre Cowabunga! Die Surfbox (Nashorn, 1996). Doch erst als Musiker bei Jon & The Nightriders trat er selbst in den Kanon der Surfmusik ein.

Bevor es zum Hauptgang geht, einer gesunden Portion Jon & The Nightriders Tracks, beginnt die Anthologie mit einem Bluegrass-Stück. Blairs erste Platte war nicht mit einer Surf-Gitarrengruppe, sondern mit der Bluegrass-Konstellation The Procks, Gerald & Elnora. Der Track "Ole Slew Foot" hat zwar die ganze Freude an der Surfmusik, aber der E-Gitarrenhall wird durch ein blinkendes Banjo ersetzt. Blair würde auch mit dem Rockabilly-Sänger Ray Campi spielen und aufnehmen und die enge Hochseilgitarre auf drei Tracks ist eine gute Vorbereitung für die Jon & The Nightriders Tracks. Die Anthologie umfasst auch Blairs andere Gruppen und Nebenprojekte. Am aufschlussreichsten ist die bisher unveröffentlichte Fundgrube mit dem Gitarristen Marty Tippins. Neben der Rock'n' Roll Gruppe Fireballs, enthielt das Duo eine eklektische Palette von Sounds, wie Blair in den exzellenten selbst geschriebenen Liner Notes zeigt:

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Neben den Covern der Fireballs gab es noch andere Tracks, die unsere unterschiedlichen musikalischen Hintergründe und Einflüsse widerspiegelten. Die Auswahl reichte von den exotischen und stimmungsvollen "Adventures in Paradise" über ein mitreißendes, bluegrass-ähnliches Arrangement von The Ventures' "Gandy Dancer" bis hin zu akustischen Gitarrenarrangements mit Eigenkompositionen früherer Surfbands. Der Klang der Produktion variiert von der Verwendung von nur zwei Gitarren und Bässen bis hin zu mehreren Overdubs mit verschiedenen Saiteninstrumenten und leichtem Schlagzeug.

Die Blair & Tippins Tracks fassen Blairs gesamte Karriere mit Elementen aus Bluegrass, Surf, Exotica und Rock'n' Roll zusammen. Das, was in der ganzen Musik durchschimmert, ist die Freude am Spielen und das ist auch etwas, was für die Surfmusik im Allgemeinen charakteristisch ist. Diese Musik zu hören ist ein wahres Vergnügen, zumal sie mit einer Vielfalt an musikalischer Textur und Twang und einem kräftigen Booklet (64 Seiten) präsentiert wird, das auch eine ausführliche Diskographie enthält. Bei einer solchen Veröffentlichung gibt es keine Entschuldigung, nicht auf der Welle zu reiten und die Freude am Riff wieder zu entdecken.

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Tags: John Blair

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