Eigentlich gibt es in Deutschland keinen Rockstar, den man mit dem Status von John- ny Hallyday in Frankreich vergleichen könn- te. Über 50 Jahre hinweg war er der Rockstar unserer Nachbarn im Westen, was umso beachtlicher ist angesichts der Tatsache, dass seine Karriere von 1960 bis zu seinem Tod im Dezember 2017 dauerte.
Das demonstriert alleine die Tatsache, dass sein Sarg an einer Million Menschen in Paris vorbei transpor- tiert wurde. Doch wie jeder Musiker, der in einem Land berühmt ist, strebte er danach, auch jenseits der französischen Grenzen be- rühmt zu werden. So nahm er eine Single auf deutsch und ein Album mit den Rattles auf, um in Deutschland zu reüssieren. Aber seine erste professionelle Auslandsreise ging natür- lich in die USA, wo er 1962, gerade 19 Jahre alt, in Nashville eine Fülle von Songs unter den Augen des Produzenten Shelby Single- ton und den damals renommierten Studiomusikern einspielte, bei denen er in der Regel seinen Vorbildern huldigte.
Eigentlich war es die Idee seines damaligen Labels Philips, ihn in die USA zu bringen, damit er dort reüssierte. So nahm Hallyday an zwei Tagen im Feb- ruar und an zwei im Mai 20 Songs auf, die auf Shake The Hand Of A Fool (Bear Family BAF 218042) exklusive der französischen Fassung des Titelsongs der Doppel-LP, die Bear Family als Zugabe draufpackte, erscheinen. Obwohl einige Sing- les herauskamen, chartete keine von ihnen, so dass das US-Abenteuer für Hallyday erst einmal erledigt war. Musikalisch ist das ein- deutig Rock ́n ́Roll. Was immer auffällt ist, dass Hallyday als Sänger nie Probleme hat, seinen bevorzugten Stil zu bringen, aber dass seine Begleiter aus Nashville definitiv genau das waren - Begleiter, die den Star zur Geltung bringen und nicht selbst mit Soli glänzen wollten.