REVIEW: LOU CIFER AND THE HELLIONS – ROCKVILLE REVELATION
Lou Cifer and the Hellions
Bands kommen und gehen, Lou Cifer and the Hellions legen einfach immer weiter nach. “Rockville Revelation” heißt das neue Album der Ruhrpottinstitution und wir haben nachgeprüft ob ihr Teddyboy Rock schon Rost angesetzt hat.
Wo Teddyboys drauf sind…
Die Verpackung ist zwar bestenfalls die halbe Miete, doch wenn eine CD schön anzuschauen ist, kann das nicht schaden. “Rockville Revelation” macht definitiv eine gute Figur mit seinem humorvoll designten Cover und liebevoll gestalteten Booklet. Dabei lassen die vier akkurat frisierten Teddyboys schon optisch keinen Zweifel daran, dass sie die stilistischen Erwartungen ihrer Zielgruppe erfüllen möchten. Wer will schon nach mehr als 20 Jahren Bandgeschichte sein Steckenpferd aufgeben und komische Experimente machen?
Lou Cifer and the Hellions "Rockville Revelation"
“Rockville Revelation” macht schon von außen eine gute Figur.
Entsprechend kompromisslos shufflet der Opener “Dance With The Devil” los. Eineinhalb Minuten, das muss reichen für vier Strophen und Gitarrensolo. Damit ist der Takt auch erstmal gesetzt für “Rockville Revelation”. Mit konsequenter Geradlinigkeit preschen die Hellions durch 18 Titel Rock’n’Roll und sparen sich jeden unnützen Schnörkel. Wie immer bei den Hellions gibt es auch diesmal nur Eigenkompositionen, die sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben eines Teddyboys drehen: Frauen, Rock’n’Roll, Alkohol. Ach ja, und Frauen natürlich.
Rockville Revelation präsentiert rohen Gitarrenrock in (fast) allen Facetten
Ob “Dance With The Devil”, “Now You Do It” oder “Rock With Lucy Fair”, “Rockville Revelation” hat jede Menge kraftvollen Teddyboy Rock’n’Roll mit knarzigen Gitarren und treibendem Schlagzeug zu bieten. Lou Cifers Röhre sorgt dabei für Wiedererkennungswert und eingängige Refrains für Ohrwurmpotenzial. Besonders Songs wie “Don’t Tell Me You’re Busy”, “Cutie Judy” oder “I Wanna Grow UP” laden förmlich zum fröhlichen Mitsingen oder -grölen ein. Dabei groovt die Band wie eine gut geölte Maschine ohne jedes Zeichen von Altersschwäche. Das Tempo der meisten Songs lässt dem Zuhörer die Wahl, ob er sich für entspannendes Mitnicken, Stampfen oder doch Tanzen entscheidet. Langsam wird’s nie, was will ein Teddyboy schon mit Balladen?
Auch den ein oder anderen Ausflug weg von Teddyrock-Gefilden hat “Rockville Revelation” zu bieten. Dazu gehört das im Cash-Modus dahingaloppierende “Carl is on the Radio”. Im swingenden Hillbilly-Trink-Song “Full Moon And Empty Bottles”, definitiv eines der Highlights der Scheibe, brilliert Gast Onno von Hell auf der Mandoline und im rock’n’rolligen “Workman” Ray Collins an Piano und Saxofon.
Kaum hat man sich’s versehen, sind die 18 Nummern dann auch wieder um. Zeit für Repeat. Mit seinem schnörkellos groovigen Hellions-Sound hat sich Rockville Revelation viel mehr als eine Runde verdient.
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