Roy Orbison Orbison (Bear Family)
Roy Orbison war nicht der König des Rock'n'Roll - er war eher derjenige, der Pop, Country und Rockabil-ly durch die wärmste aller Stimmen zu einer verita-blen Einheit verschmolz. Wie er das getan hat, kann man auf der 7-CD-Box »Orbison« nachprüfen: Die Zeitspanne der gewohnt perfekt aufgemachten Schachtel von der Bären-Marke enthält die Jahre von 1955 bis 1965, von den swingenden Hillbilly-nummern für das Jew-Wel-Label über die typischen Sun-Songs bis zu den Hits für Monument.
Gerade diese Phase zeigt ihn als erhabenen Meister des Schönen. Mit Stücken wie »She Wears My Ring« oder »Lonely Wine« er-reichte er den Gipfel der Erhabenheit. Nie wurden Gefühle so intensiv und doch gleichzeitig so wenig kitschig ausgedrückt. Der Romantiker Orbison setzte sich durch und ließ sich auch durch persönliche Katastrophen nicht vom gepflegten Moll abbringen. Schmerz und Trauer goss er in drei-minütige Psychogramme, die noch in Ewigkeit Steine zum Weinen brin-gen werden. Wer den rüden Orbison schätzt, findet neben den frühen Stampern auch einige spätere Sessionaufnahmen sowie die Cola-Werbe-spots, die Roy als humorvoll-brillanten Zerstörer zeigen. <SEELENTRÖSTER> The Whistler * * * * *