V.A. / Blues Kings Of Baton Rouge – CD-Review
...auf CD, Blues, Zeitreise 6. Oktober 2019 Von Joachim 'Joe' Brookes
Künstler: Compilation Label: Bear Family Records Musikstil: Blues, Country Blues
Bei dieser prächtig gefüllten Compilation geht es in einer »[…] mehr oder weniger chronologischen […]« Reihenfolge um den »[…] Blues aus Baton Rouge […]«
Die Geschichte des 12-Takters ist natürlich auch mit der Stadt Baton Rouge verbunden.
Das Label Bear Family Records schreibt: »[…] Wir konzentrieren uns auf die Zeit zwischen 1954 und 1971 und stellen hier zum ersten Mal gemeinsam die Sänger und Musiker aus Baton vor, die auf die eine oder andere Weise zu Plattenaufnahmen kamen. […]«
Den Hörer erwarten dreiundfünfzig Songs und ein äußerst informatives Booklet mit zweiundfünfzig Seiten. Hier gibt es Hintergrundinformationen zu jedem einzelnen Track.
Diese Veröffentlichung ist auf eintausend Exemplare limitiert.
Sich in eine spezielle Sparte – auch in geografischer Hinsicht – zu begeben, ist schon mutig.
Allerdings hat das Bear Family Records-Label bei dieser Zusammenstellung einen besonderen Blick auf den geschichtlichen Blues geworfen und den definitiv nicht ohne Erfolg. Die Stadt Baton Rouge hat es verdient, gewürdigt zu werden. »[…] Der erste Bluessänger und –gitarrist, der aufgenommen wurde, hiess Otis Hicks (später Lightnin' Slim). […]«
Was das Booklet in aller Ausführlichkeit an Informationen zu bieten hat, ist alleine schon höchst lobenswert. Dazu kann man sich die Songs selbstredend anhören und die werden in einer tollen Qualität an den Hörer weitergereicht. Beide Daumen hoch.
Martin Hawkins hat sich um die sehr interessant zu lesenden Booklet-Texte gekümmert. Beide Daumen hoch.
Die Spannweite des hier präsentierten 12-Takters ist ziemlich groß. Der rustikale Blues steht neben dem traditionellen, souligen Zwölftakter. Die Country- oder Folk-Variante gibt es ebenfalls und außerdem laufen einem auch noch bekannte Nummern über den Weg. So zum Beispiel "I’m A King Bee" von James Moore, besser bekannt als Slim Harpo. Wir hören eine bemerkenswerte Originalfassung, seiner Zeit erschienen bei Excello Records. Klasse!
Ein weiterer Musiker, der einem breiteren Blues-Publikum bekannt sein dürfte, ist der bereits erwähnte Lightnin' Slim. Gemeinsam mit Slim Harpo bilden die beiden einen gewissen Schwerpunkt bei den Künstlern/Bands, die auf "Blues Kings Of Baton Rouge" vertreten sind. Harper Lazy Lester muss selbstredend auch Erwähnung finden und schließlich gibt es noch ein Wiederhören mit Jimmy Dotson und seinem "Looking For My Baby", einem seinerzeit durchaus ungewöhnlichen Blues, allerdings höchst interessant.
Martin Hawkins (auch »[…] Re-Issue Producer […]«) wurde schon gefeiert. Dazu gehören auch Marlon Klein (Mastering) und Mychael Gerstenberger (Artwork).
"Kings Of Baton Rouge" kann nicht genug gelobt werden. Wer sich für eine spezielle History des Blues interessiert, der kommt um dieses Doppelalbum nicht herum. Da führt kein Weg dran vorbei. Vielen Dank, Bear Family Records!