V.A. / That’ll Flat… Git It, Vol. 32 – CD-Review
...auf CD, Rock, Zeitreise 9. September 2019 Von Wolfgang Giese
Künstler: V.A. Label: Brunswick Records, Decca Records Musikstil: Rock'n'Roll, Rockabilly
V.A. / That'll Flat… Git It, Vol. 32
Es geht also munter weiter mit dieser, die Musikhistorie abklopfende, Serie von Bear Family Records, "That’ll Flat… Git It", denn nun sind wir bereits bei "Vol.32" gelandet! War es bei der letzten Ausgabe die Schatzkiste von Colonial Records, so dürfen wir nun "Rockabilly & Rock’n’Roll From The Vaults Of DECCA, Brunswick & CORAL Records" genießen.
Ja, genießen trifft es schon auf den Punkt, denn Rockabilly & Rock’n’Roll-Liebhaber/innen dürften frohlocken angesichts der dreiunddreißig Titel aus den Jahren 1956 bis 1959. Trotz der relativ bekannten Plattenlabel stoßen wir auch hier auf relativ unbekannte Acts, oder wer kennt schon solche Künstler wie Lance Roberts, Ronnie Self, Joe Hudgins, Johnny Duffett und andere näher? Geläufig dürften da schon eher Aufnahmen von Buddy Holly, Johnny Burnette, Brenda Lee oder Bill Haley sein.
Das wiederum üppige Booklet mit Ausführungen von Bill Dahl erzählt detailliert etwas über die vorgestellten Künstler und eignet sich hervorragend für eine ruhige Lesestunde. Aber – Obacht! Denn diese Ruhe wird wohl schnell unterbrochen durch die teils recht wilden Klänge, auch herrlich honkende Saxofon-Parts, wie man sie aus dem R&B kennt (#6), und treibende Rhythmen animieren die äußeren Extremitäten eher zu Tanzbewegungen. Neben den, in der überwiegendenMehrheit befindlichen Herren sorgen auch einige Damen des Genres für die vibrierende Stimmung. Dodie Randle ist zum Beispiel auf Männerjagd (#3) und Brenda Lee (#12) rockt heftig mit der Steel Guitar. Country-Elemente finden wir dann auch immer mal wieder in der Songauswahl, in der Regel bei den Rockabilly-Titeln.
Dieser vierte Griff in die Archive der genannten Plattenfirmen brilliert mit einer lebendigen und quirligen Musikauswahl, frisch und frech klingend wie eh und je. Einige Songs stechen angesichts ihres leicht kuriosen Anstrichs hervor, seien es Jack & Jim mit ihrer Geschichte von "Tarzan And Jane", mit Trommeln dick untermalt, das extrem verrückt wilde "Red Light, Green Light", wobei die Ampelschaltung enthusiastisch von einem Damenchor unterstützt wird, oder Jackie Brooks, der offensichtlich von einem angriffslustigen Raben verfolgt wird.
Ach ja, "Tarzan" muss auch noch einmal ran mit Glenn Reeves, und zum Schluss das Melodrama um ein Autorennen, "Chickie Run". Solche Songs sind es dann auch, die das Salz in der Suppe sind, bringen sie doch mit ihrem Anderssein eine bunte Variante in den Rock’n’Roll und in das Rockabilly-Genre.
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