Presse Archiv - William Clarke Heavy Hittin' West Coast Harp (LP, 180gram Vinyl) - rocktimes

William Clarke / Heavy Hittin' West Coast Harp – LP-Review
...auf Vinyl, Blues, Zeitreise 31. August 2019 Von Markus Kerren
Künstler: William | Clarke Label: Bear Family Records Musikstil: Blues
William Clarke - "Heavy Hittin' West Coast Harp" - LP-Review
Der Blues-Harper William Clarke hatte einen schwierigen Start, ergatterte später weltweiten Ruhm und war fast so schnell wieder von der großen Bühne weg, wie er dort hingekommen war. Aber der Reihe nach: Geboren wurde und gelebt hatte der Musiker in Kalifornien. Nach ersten Musiker-Jahren, in denen sich der damalige Teenager mit der Gitarre und dem Schlagzeug beschäftigte, kam der Wechsel zur Blues-Harp. Beeinflusst wurde er von mehreren Leuten, am meisten beeindruckt war er jedoch von George 'Harmonica' Smith. Der Amerikaner spielte jeden Auftritt, den er in und um Los Angeles an Land ziehen konnte, für viel mehr reichte es damals allerdings nicht. Nachdem er sein Idol 'Harmonica' Smith persönlich kennengelernt sowie sich mit ihm angefreundet hatte und sogar bei ihm weiterlernen durfte, klappte es auch mit einem Plattenvertrag. Mit "Hittin' Heavy" erschien 1978 sein Debütalbum auf einem kleinen Label, dem auch noch von ein paar weitere Scheiben folgen sollten, bis er Ende der achtziger Jahre seine große Chance am Kragen packte und einen Deal bei Alligator Records unterschrieb. 1990 erschien "Blowin' Like Hell" und bescherte ihm endlich den großen Durchbruch.

Was Bear Family Records nun mit "Heavy Hittin' West Coast Harp" veröffentlicht hat, ist die erste Vinyl-Retrospektive des Künstlers, die die Zeitspanne seiner kompletten Karriere abdecken soll. Eröffnet wird dieser Ritt mit dem glänzenden "Let’s Celebrate Life", einem Boogie-Blues, bei dem Williams mit seinem Gesang und der Harp ganz klar die erste Geige spielt. Seine Vocals erinnern dabei überraschenderweise sehr stark an Bob 'The Bear' Hite (R.I.P., Ex-Canned Heat) und sein Spiel erzeugt bereits hier jede Menge Feuer unter dem Dach. Sehr gut kommt auch die Gitarrenarbeit sowie die klasse groovenden Bass und Drums. Aber die Hauptrolle nimmt selbstverständlich die Harmonika ein, die bereits bei diesem ersten Track wie ein schwerbeladener Güterzug durch die Ohren des Musik-Fans rauscht. Für "Home Is Where The Heart Is" werden dann ein paar Gänge runtergeschaltet, was diesem Blues aber nichts von seiner Klasse nimmt. Schade, dass das Line-up nirgendwo auf dem Cover vermerkt ist, denn hier gefällt zum Beispiel das Piano mit seinem sehr flüssigen Stil.

Clarke war aber genauso gut auf der chromatischen Harp, was man (Überraschung!) auf dem Titel "Chromatic Jump" allerbestens nachvollziehen kann. Und mit dem sehr starken "Going Home To My Baby" befindet sich sogar eine (mit Luke 'Long Gone' Miles eingespielte) bisher gänzlich unveröffentlichte Aufnahme auf dieser Zusammenstellung. Ein cooler Groove gesellt sich zu einem entspannt-fröhlichen Gesang des Protagonisten, der sich darauf freut, endlich wieder nach Hause zu seiner Liebsten zu gehen. Einer meiner Favoriten auf der Scheibe. "Must Be Jelly" stammt von seinem Debütalbum für Alligator Records und ist ein weiteres Beispiel für den flüssig im Boogie-Modus gespielten Blues des guten William. Eine Verbeugung vor seinem Idol ist das mit über siebeneinhalb Minuten längste Stück der Platte, "Tribute To George Smith".

Bear Family Records hat dieses Album auf sehr wohlklingendem 180g-Vinyl veröffentlicht, das auf 1000 Exemplare limitiert ist. Zusammengestellt wurde "Heavy Hittin' West Coast Harp" von dem Blues-Musiker und Produzenten Bob Corritore, der (und da ist er bei weitem nicht alleine) den Protagonisten als einen der besten Harp-Spieler der Westküste Amerikas ansieht.
Nachdem Clarke Anfang der Neunziger endlich im großen Rampenlicht angekommen war, vier Studioalben für Alligator Records veröffentlicht hatte und etwa sechs Jahre pausenlos auf Tour war, brach er bei einem Konzert im März 1996 auf der Bühne zusammen. Nach der Diagnose 'Verstopfte Herzgefäße' achtete er verstärkt auf seine Gesundheit, doch im Oktober des selben Jahres brach er nach einem Konzert in Fresno, Kalifornien erneut zusammen. Die Notärzte stellten ein blutendes Magengeschwür fest, konnten William Clarke jedoch nicht mehr helfen. Der Musiker starb im Alter von nur 45 Jahren noch in derselben Nacht.
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