Im Juli 2016 erschien ebenfalls auf Bear Family Records eine Fünf-CD-Edition des Bluesmannes Arthur 'Big Boy' Crudup, "A Music Man Like Nobody Ever Saw" heisst diese umfangreiche Sammlung.
Der Blueser lebte vom 24.August 1905 bis zum 28.März 1974 und gilt als einflußreicher Interpret des Delta Blues. Er zählt zu einem der Vorbilder von Elvis Presley. "That’s All Right" aus 1947 steht hierfür stellvertretend. Klar, nicht nur dieser Track ist enthalten auf dieser neuen Kollektion von – der Titel sagt es aus – rockenden Songs des Künstlers. Achtundzwanzig an der Zahl malen sie ein umfangreiches Bild des Mannes, der in Mississippi geboren wurde und 1939 in Chicago aufschlug. Bei vielen Plattenlabels nahm er nachfolgend auf: Bluebird, RCA Victor, Ace Records, Checker Records, Trumpet Records, Champion, Groove, Fire und Delmark. Zwei der Label sind auf dieser Kollektion berücksichtigt, RCA Victor und Fire.
Crudups Stil zeichnete sich aus durch einen Mix aus dem ländlichen Blues des Mississippi und dem seinerzeit entstehenden Blues der Großstädte, hier also Chicago. So stellt der Künstler ein gutes Bindeglied dar und einige der enthaltenen Stücke bieten hierzu auch genügend Anschauungsmaterial, obwohl eben überwiegend schnell und rockend agiert wird. So bilden Titel wie "Open Your Book (Daddy Wants To Read With You)", "That’s Why I’m Lonesome", "She’s Got No Hair" oder "She’s My Baby" den typischen Chicagoblues jener Tag mehr ab als es zum Beispiel bei "That’s All Right" der Fall ist. Hinzu kommt, dass fast jeder Blueser dieser Zeit einen typischen Stil mit sofortigem Wiedererkennungswert pflegte und es bei Crudup eben der letztgenannte 'Hit' war, der als Motiv in fast jedem seiner Nachfolgestücke erneut auftauchte. Man vergleiche hier ganz einfach einmal "Star Bootlegger (Take B)", "Mean Old Santa Fe (Take C)" oder "I Don’t Know It".
Von einigen Kritikern auch als »Vater des Rock ’n' Roll« bezeichnet, ist er zumindest einer der stilprägenden Bluesmusiker aus dieser Zeit, obwohl auffällt, dass viele Songs sehr ähnliche Muster aufweisen.
1994 nahm man den Musiker posthum in die Blues Hall Of Fame auf und so erfuhr er die verdiente Würdigung, die er zu Lebzeiten kaum genoss.
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