Del Shannon / Two Silhouettes – CD- Review
...auf CD, Rock, Zeitreise 17. September 2019 Von Wolfgang Giese
Künstler: Del | Shannon Label: Bear Family Records Musikstil: Pop, Rock'n'Roll
Del Shannon / Two Silhouettes
Der Untertitel dieser bärigen Kollektion aus dem Hause Bear Family lautet "The Drugstore’s Rockin'", eine der Serien des Kultlabels. Del Shannon ist der Musiker, den man spontan mit seinem großen Hit aus 1960, "Runaway", in Verbindung bringt. Klar, damit startet dieser Songreigen mit dreiunddreißig Titeln dann auch. Doch der 1934 geborene und 1990 verstorbene Künstler hatte mehr zu bieten als nur einen Hit, der übrigens 1961 bei Billboard die Spitze der Charts erklomm.
Klar, weitere Charts-Erfolge gab es, "Hats Off To Larry" (1961), "Hey! Little Girl" (1961), "The Swiss Maid" (1962), "Little Town Flirt" (1962), "Two Kinds Of Teardrops" (1963) oder "Keep Searchin'" (1964). 1966 gab es die letzte Charts-Notierung mit "The Big Hurt". Auf der Kollektion "Two Silhouettes" reicht der Reigen der Songs von 1960 – 1965. Das kann man alles wieder wunderbar nachlesen in der Diskografie im Booklet, vierzig Seiten stark und wiederum von Bill Dahl verfasst, ein wahrer Genuss zum Schmökern!
Also, um darauf zurück zu kommen, hier geht es ums Rocken! Aber ganz so einfach ist das bei Del Shannon dann nun doch nicht, denn der Drugstore rockt nicht nur. Seine Musik beinhaltete dann doch auch eine Menge Pop – und solche flotten, am R&B orientierten Titel wie "The Wamboo" sind nicht so oft vertreten. Dann gibt es doch tatsächlich noch völlig skurrile Songs wie "Torture", ein Instrumental mit Sprachfetzen, aus denen hervorgeht, das da wohl jemand gequält wird. Gruselig, oder?
Weitere ungewöhnliche Titel sind das (eigentlich) instrumentale "Froggy" mit einem schrecklich kichernden Wesen, das den genervten Frosch ständig etwas fragt oder "The Swiss Maid", wo auch noch gejodelt wird, oh je. Sogar an den Beatles hat Shannon sich versucht, "From Me To You" (#11) klingt recht nah am Original.
In der ellenlangen Liste der Musiker findet man so manche bekannte Persönlichkeit wieder, wie den Jazzgitarristen Bucky Pizzarelli, den ebenfalls vom Jazz kommenden Bassisten Milt Hinton, die Countrygrößen Thomas Grady Martin (Gitarre) oder Buddy Harman (Schlagzeug) oder die damals auch mit Elvis Presley zusammenarbeitende Vokalgruppe The Jordanaires, oder den Gitarristen Dennis Coffey, der so manch starken Beitrag als Leadgitarrist zeigt, besonders im letzten Song "Move It On Over" aus dem Jahr 1965.
So kann man mit dieser Kompilation auf eine gelungene Mischung aus Hits und Raritäten in guter Abwägung zurückgreifen.
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