Melodie & Rhythmus, Mai/Juni 2016, Auflage: 40.000
Hootenanny in Ostberlin
Artikel-Nr.: BCD17425 Preiscode: AR EAN: 539710274254
RAOUL WILSTERER
Am Anfang war das Banjo: Musikinstrumentale Wurzel von »Hootehanny« - ein schottisches Wort, das so viel bedeutet wie »Aufführung«, »Fest«. Im 19. Jahrhundert aus den Highlands in die Weiten des Siedler-Wes-tens Nordamerikas exportiert, erlebte es seine Blüte mit der linken Folkband »Al-manac Singers«, ab 1941 unter maßgeblicher Beteiligung von Pete Seeger und Woody Guthrie. »Hootenanny« nann-ten diese »ihre zwanglosen Sonntagnachmittagskonzer-te«, so Lutz Kirchenwitz im Booklet zur CD »Hootenanny in Ostberlin«. »Ostberlin« also: Der globe-trottende Kanadier, Polit-Fol-kie Perry Friedman veranstal-tete sie 1960 erstmals in der DDR, machte die alten Lieder der Underdogs weltweit, der unteren 50 Millionen populär. Protest, Sehnsucht, Schmerz, Leid auf international. Die
Platte eröffnet Perry, der Quasi-Weltmusikentdecker in der Noch-Nachkriegs-DDR, mit dem aus Russland stam-menden jüdischen Liebeslied »Tumbalalaika« - und alle sin-gen mit: Bei den meisten der 34 auf der Platte präsentier-ten Songs handelt es sich um Live-Mitschnitte. Die Singebewegung bildet sich heraus, die Hootenannies werden 1967 im Zuge einer Kampagne gegen Anglizismen zum »Oktoberklub«, präsen-tiert eigene Lieder. Themen: gegen Krieg, für Solidarität, gegen Ausbeutung, für Befrei-ung. Neben Friedman und dem Oktoberklub treten die Prota-gonisten jener Song-Hochzeit mit historischen Aufnahmen in Erscheinung. Lin Jaldati, Gerry Wolf, Manfred Krug, Bernd Walther, Kurt Demmler, Dorit Gäbler, Team 4, Reiner Schöne ... und zum Abschluss Pete Seeger mit Banjo. Nostal-gisch und doch aktuell.
HOOTENANNY
Hootenanny in Ostberlin Bear Family Productions
Melodie & Rhythmus, Mai/Juni 2016, Auflage: 40.000
Hootenanny in Ostberlin
Artikel-Nr.: BCD17425 Preiscode: AR EAN: 539710274254
