ROCK'N'ROLL MUSIKMAGAZIN 06/2014
LONDON-LABEL-LEXIKON
LONDON-LABEL-LEXIKON Rüdiger Blocrucke, Heinz-Günther liartig. Ul-rich Schlick, Richard Wehe London Records in Deutschland 1954-19-.1 Bcar Family BFB 10029 ISBN 978-3-89916-706-1 Um es gleich vorweg Zu sagen: eine Monographie zur deutschen LONDON hatte ich mir schon lange gewünscht. Wenn auch weitere TELDEC-Label, wie z.13. RCA, WARNER BROTHERS. DECCA englische Serie, REPRISE, MONU-MENT, CORA!. oder MCA nach und nach meine Plattensammlung aalten. so unterlag auch ich der besonderen Anziehungskraft von Veröffentli-chungen mit dem LONDON-Etikett Mit dieser Buchneuerscheinung liegt jetzt ein großartiges Dokument vor, das belegt wie sich US-amerikanische Musik in einer Vielzahl von Facetten ab 1954 in der noch jungen Bundesrepu-blik Deutschland etablierte. Dass sich die Autoren dieses Werkes dabei auf die von der TELDEC vertriebene deutsche LONDON-Serie konzen-trierten, war eine konsequente Entscheidung, denn vor allem jüngere Erwachsene sowie Teen-ager gerieten über dieses Plattenlabel in Kontakt mit richtungsweisenden aktuellen Musiktrends. Diese kamen fast ein Jahrzehnt lang, beschleu-nigt durch den kometenhaften Aufstieg Elvis Presley's, vorrangig aus den USA. bevor die im Wesentlichen durch die Beatles und Rolling Stones ausgelöste neue kulturelle Revolution den Fokus auf die britische Musikindustrie legte.
Die Bedeutung des LONDON-Labels wird noch dadurch unterstrichen. dass die TELDEC mit dieser Serie ein Sammelbecken geschaffen hatte, das eine beachtliche Zahl unabhängiger amerikanischer Label aufnahm und deren Pro-duktionen dem deutschsprachigen Raum zu-gänglich machte. In einem einleitenden Essay wird der Leser im Rahmen eines wirtschaftlichen und kulturge-schichtlichen Überblicks mit der Geschichte des LONDON-Labels vertraut gemacht. In Text und ausgewählten Bildern werden die Entscheidungs-träger vorgestellt, die auf britischer und deutscher Seite (DFCCA und TELEFUNKEN) den Koope-rationsvertrag zur Gründung der TELDEC mit Sitz in Hamburg aushandelten, Interessant zu lesen ist dabei auch der Rückblick auf die An-fänge des TELDEC-Presswerks im schleswig-holsteinischen Nortorf. Aufschlussreich schildert der Text die Resonanz auf das auf LONDON er-hältliche Musikangebot sowie die Akzeptanz die-ser damals neuen amerikanischen Musik durch die Zielgruppe im deutschsprachigen Raum der Nachkriegsjahre. Ein biographisches Kapitel fasst im Folgenden die Karrieren ausgewählter Interpreten und Grup-pen zusammen, die mit ihrem Musikstil vor al-lem die Popmusik der 1950er und 1960er Jahre prägten. Den zentralen Teil des Buches nimmt das LON-DON-Label-Lexikon ein, das untergliedert ist in eine jeweils separate Behandlung der Tontra-gerforniate Singles, EPs. 25cm- sowie 30cm-Langspielplatten. Ein sachlich sehr fundierter Kommentar leitet jedes dieser Kapitel ein. Natur-gemäß nimmt dabei der Bereich zu den Singles der LONDON-Serie den seitenmäßig größten