REGGAE/SOUL
V.A. DOING OUR THING: MORE SOUL FROM JAMDOWN 1970-1982 CREE • 18.08.
33 rpm
180-200 Gramm
Zwei Engländer stellen für ein deutsches Label eine Doppel-LP mit jamaikanischen Cover-versionen US-amerikanischer Soulmusik zusammen. Schon die her-vorragenden Fotos zeigen, dass hier trotzdem mit Geschmack und Verstand kompiliert wurde. Die Linemotes des 20-seitigen Booklets wie auch die Songauswahl erzählen viel über jene Seite der jamaikani-schen Musik, die im Schatten von Bob Marley häufig übersehen wird. Es geht um die Dancehall-Kultur, die ihren Anfang mit amerikanischem len'B und tanzbarem Jazz nahm. Daher war es nur logisch, dass diese Einflüsse kopiert und gecovert wurden, als Jamaika begann, selbst Mu-sik zu produzieren. Doing Our Thing beleuchtet die 70er und hängt an Dave Barkers Fassung von Gamet Mimms' A Quid Place gleich dessen eigene Deejay-Vesion an. Es zählt zu den Stärken der 17 Tracks umfas-senden Compilation, dass sie auch der damaligen Leidenschaft für verlängerte Instrumentalversio-nen nachkommt. So wie bei Dillingers Variante des Titelsongs zum Blaxploitation-Film Corn-bread oder Glen Adams' Do Your Thing aus dem Soundtrack zu Shaft. Wie weit die Entwicklung des Reggae in Richtung Anti-Establishment ging, zeigt die kuriose Bearbeitung des Disco-Titels Fly Robin Fly zu Run Babylon Run - ein kleiner Aus-rutscher in diesem hochkarätigen Soul-Konvolut mit Stücken von Sam Cooke, Aretha Franklin, Lou Rawls, Ben E. King, George Benson, den Per-suaders und den Temptations. HELMUT PHILIPPS
