V. A.: On The Dancefloor With More Fingersnaps
(Bear Family Records) CD (77:58) • Digipak (4 Seiten) • Booklet (38 Seiten)
Wörtlich zu nehmen ist der Titel dieser Zusammenstellung nicht.
Zwar wird bei einigen der 31 Songs mit den Fingern geschnippt, viele animieren allerdings lediglich dazu. Party-tauglich ist die Platte allemal. Auch wenn Rhythm & Blues den Ton angibt, ist es keine Vollgasrutsche. Wynonie Harris, Jo-Ann Campbell und Eddie Banks spielen den R&B flott, andere wie Vernon Green And The Medallions oder Jimmy Dell groovend. Hinzu kommen langsamere Nummern.
Ruth Brown singt den Blues nachdenklich („! Don't Know") und im Big-Band-Sound („Why Don't You Do Right"), während Mundharmo-nika-Ass Sonny Boy Williamson Nr. 2 mit seinem Klassiker „Help Me" vertreten ist. Mit Ike Turner, Evis Presley, Lavern Baker, Dinah Washington, Gene Vincent und anderen finden sich weitere bekannte Namen in der Tracklist. Zum Salz in der Suppe zählen obskure Aufnahmen von Künstler/innen wie Merle Kilgore, Eddie Banks oder Barbara McNair, während der sozialkritische Country-/Folksong „Sixteen Tons" doppelt vertreten ist: einmal in der 1955er-Hitversion von Tennessee Ernie Ford und einmal von The Platters. Rock'n'Roll, Doo Wop und Balladen komplettieren den Ausflug in die 1950er- und frühen 1960er-Jahre. Der wird mit einem 38-seitigen Booklet, das viele diskografische Details enthält, auch optisch geschmackvoll in Szene gesetzt. Der Sound ist, wie bei Bear Family üblich, klasse.
Dirk Föhrs
