Canned Heat Live At Rockpalast 1998 (CD + DVD)
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Canned Heat: Live At Rockpalast 1998 (CD + DVD)
Vor allem aber ist die Geschichte von Canned Heat eine Geschichte der triumphalen Beharrlichkeit, denn trotz aller Erfolge und Katastrophen hat die Band ihre musikalische Integrität und ihr Engagement für den Blues bewahrt und wird bis heute bewundert und ist aktiv. Als die Band 1998 im Rockpalast auftrat, wurden Fito de la Parra und Larry Taylor, der früher Bass spielte und jetzt Gitarre spielt, durch den Sänger und Slide-Gitarristen Robert Lucas und den Bassisten Greg Kage ergänzt.
Während ihres Auftritts spielt die Band viele ihrer beliebtesten Songs, darunter On The Road Again, bei dem de la Parra versucht, Wilsons außergewöhnlichen, gespenstischen Gesang zu reproduzieren, während die Band etwas von der hypnotisierenden Magie der Hitplatte wiedergibt. Auch bei Going Up The Country lässt de la Parra seinen inneren Alan Wilson sprechen. "Wir nehmen euch mit nach Woodstock", kündigt er vor dem Song an - eine unwiderstehliche Einladung für die Zuhörer und auch für uns, die wir jetzt, über zwanzig Jahre später, zuhören.
Der neue Frontmann Lucas, ein kraftvoller, deklamatorischer Sänger, singt die Leadstimme bei Let's Work Together und auch bei Songs wie William Harris' Bullfrog Blues, Amphetamine Annie, einer warnenden Geschichte über exzessiven Drogenkonsum, die ursprünglich auf dem 1968er-Album Boogie With Canned Heat aufgenommen wurde (hätte die Band doch nur ihre eigene Warnung beherzigt!), und bei seinen eigenen Songs See These TearsundIron Horse. Lucas' Slidegitarre und Taylors Leadgitarre sind durchweg subtil und schwungvoll, und die ganze Band spielt mit einem absolut überzeugenden Bluesgefühl. Seitdem hat sich das Lin-Up der Band ständig weiterentwickelt (Lucas verließ die Band im Jahr 2000 und starb leider 2008 im Alter von 46 Jahren an einer Überdosis), und mittlerweile sind über fünfzig Musiker Mitglieder von Canned Heat. Doch 2019 verstarb mit Larry Taylor ein weiteres Mitglied der klassischen Bandbesetzung im Alter von 77 Jahren an Krebs. Fito de le Parra ist somit der einzige Überlebende von Canned Heat aus den 60er Jahren, aber obwohl die Band regelmäßig für Veranstaltungen, wie The Flower Power Cruise und Woodstock-Reunions gebucht wird, geht sie über die Ära, in der sie sich einen Namen gemacht hat, hinaus. Wie der Auftritt im Rockpalast 1998 bewies und jeder Auftritt seither erneut unterstreicht, waren Canned Heat nie eine reine Nostalgieband. Vielmehr waren sie schon immer eine Bluesband von unwiderstehlicher Kraft, die ihr Publikum nun schon seit über fünfzig ereignisre
Artikeleigenschaften vonCanned Heat: Live At Rockpalast 1998 (CD + DVD)
Interpret: Canned Heat
Albumtitel: Live At Rockpalast 1998 (CD + DVD)
Genre Beat
Label Made In Germany
Artikelart CD
EAN: 0885513900920
- Gewicht in Kg: 0.1
Canned Heat - Live At Rockpalast 1998 (CD + DVD) CD 1 | ||||
---|---|---|---|---|
01 | Stranger | Canned Heat | ||
02 | Bullfrog Blues | Canned Heat | ||
03 | On The Road Again | Canned Heat | ||
04 | Don't Know WhereShe Went (She Split) | Canned Heat | ||
05 | See These Tears | Canned Heat | ||
06 | Goin' Up The Country | Canned Heat | ||
07 | Boogie Music | Canned Heat | ||
08 | Til The Money Runs Out | Canned Heat | ||
09 | Iron Horse | Canned Heat | ||
10 | One Kind Favor | Canned Heat | ||
11 | Let's Work Together | Canned Heat | ||
12 | Woodstock Boogie | Canned Heat | ||
13 | Amphetamine Annie | Canned Heat |
Canned Heat
Egal wie viele illegale Substanzen manche Mitglieder der Band konsumiert haben mögen: Canned Heat verloren nie den überwältigenden Drang, die ganze Nacht Boogie zu spielen. Die stampfenden Boogies und kantig-erdigen Bluestitel der Band aus Los Angeles sprachen zugedröhnte Hippies genauso an wie eingefleischte Bluesfans: Canned Heat liebten den alten Blues und das merkte man. Die vielen Musikerwechsel änderten den Sound der Band während ihrer Blütezeit auf Liberty Records kaum, hauptsächlich dank eines sehr stattlichen Mannes: Sänger Bob 'The Bear' Hite aus Torrance, Kalifornien, war ein besessener Sammler obskurer 78er-Platten.
Die Geburtsstunde von Canned Heat war das Zusammentreffen von Hite (geboren am 26. Februar 1943) mit dem Slidegitarristen und Bluesharpspieler Alan 'Blind Owl' Wilson (geboren am 4. Juli 1943 in Boston). Wilson hatte schon Aufnahmen mit dem wiederentdeckten Vorkriegs-Mississippi-Bluesmusiker Son House und dem außergewöhnlichen Gitarristen John Fahey gemacht- sein nasaler, hoher Gesang war ein völliger Kontrast zu Hites Bärenstimme, als Canned Heat 1965 loslegten. Der Bandname bezog sich sowohl auf einen Koch-Brennstoff auf Alkoholbasis (auch als Sterno bekannt), mit dem sich arme Alkoholiker während der großen Depression in den USA berauschten, als auch auf einen entsprechenden Song, den der Bluesgitarrist Tommy Johnson 1928 für RCA Victor eingespielt hatte, Canned Heat Blues. Leadgitarrist Henry 'Sunflower' Vestine und Drummer Frank Cook kamen mit an Bord- der Bassist Larry Taylor (Bruder vom Ventures-Schlagzeuger Mel Taylor) stieß im März 1967 dazu, kurz bevor Canned Heat ins Studio gingen, um ihre gleichnamige Debüt-LP für Liberty aufzunehmen.
Das Label wählte den Bullfrog Blues für ihre erste Single aus. Kurz danach ersetzte Fito de la Parra Cook am Schlagzeug. Das zweite Heat-Album, 'Boogie With Canned Heat', wurde vom Liberty-Mitarbeiter Dallas Smith produziert und enthielt den Hit, der den Durchbruch für die Band markierte. Das von Wilson gesungene On The Road Again, im September 1967 eingespielt, hatte textliche Vorläufer in Tommy Johnsons 1929er RCA Victor 78er Big Road Blues und in den düsteren Nachkriegs-Interpretationen des Themas vom Chicagoer Gitarristen Floyd Jones für J.O.B. und Chess in 1951 (beide als Dark Road). Aber Canned Heat verpassten dem Song mit einem rollenden Moll-Groove, Wilsons seltsam hohen Gesang und seiner verstärkten Mundharmonika einen neuen Anstrich und machten ihn fürs Pop-Radio zugänglich. Der Song kletterte im Sommer 1968 auf Platz 16 der Popcharts. Bald darauf begeisterten Canned Heat in Woodstock die Massen und tollten in der Fernsehsendung 'Playboy After Dark' mit Hugh Hefner herum. Der andere Markenzeichen-Song von Canned Heat,
Going Up The Country, wurde auch von Wilson gesungen und war Ende des Jahres ein #11-Hit. Auch dieser Titel war die Bearbeitung einer Vorkriegsaufnahme: Der Texaner Henry Thomas hatte die Melodie 1928 für Vocalion als Bull-Doze Blues aufgenommen und sich dabei mit Gitarre und Panflöte begleitet. Wilson starb am 3. September 1970 im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis- er erlebte es nicht mehr, dass Canned Heats Coverversion von Wilbert Harrisons Let's Work Together im Monat darauf in die Charts kam. Hite machte bis zum 6. April 1981 weiter, als ihn ein ebenfalls im Zusammenhang mit Drogenkonsum stehender Herzanfall tötete. Die Vorliebe der beiden für fröhliche, elektrische, endlose Boogies hat sie überlebt- Canned Heat sind noch immer unter der Leitung von de la Parra auf Tour.
Bill Dahl aus PLUG IT IN! TURN IT UP! Electric Blues 1939-2005 - The Definitive Collection! - "Plug It In! Turn It Up! - Electric Blues 1939 - 2005" auf Bear Family Records hat bei den Blues Music Awards in Memphis, Tenneessee, am 9. Mai den prestigetraechtigen Preis in der Kategorie 'Bestes historisches Album' erhalten. Die einzigartige, 12-teilige CD-Dokumentation vermittelt erstmals einen umfassenden Blick auf die Geschichte dieses bedeutsamen Genres, unabhaengig von Grenzen, die einzelne Plattenfirmen aufzeigen. Unser Autor Bill Dahl aus Chicago war vor Ort und nahm den Preis vor etwa 1.300 Bluesmusikern, Journalisten und Fans entgegen. Die Blues Music Awards, die alljaehrlich in Memphis fuer die besten Blues-Veroeffentlichungen verliehen werden, gelten als wichtigste Auszeichnung weltweit und werden auch als 'Oscars des Blues' bezeichnet..
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Dieser Artikel erscheint am 10. Januar 2025
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