COUNTRY ALL STARS Jazz From The Hills (CD)

Für diese CD haben wir das Originalalbum um etliche Titel ergänzt, darunter eine Session mit dem Jazzgitarristen George Barnes aus dem Jahre 1956. Zu den Aufnahmen gehören Stompin' At The Savoy, When It's Darkness On The Delta, Royal Garden Blues, Sweet Georgia Brown und Tennessee Rag.

JAZZ FROM THE HILLS
In seinen Jahren als RCA Victor-Aufnahmekünstler, Plattenproduzent und Geschäftsführer stellte Chet Atkins mehrere Instrumentalgruppen um seine Studiomusiker herum zusammen. Daraus entstanden 1973 die LPs der Superpickers und 1979 die der Atkins String Company und des First Nashville Guitar Quintet.

Seine erste Studiogruppe gründete Chet jedoch 1952 mit den Country All Stars. Die Gruppe bestand aus Chet, Homer und Jethro (der Chet bei vielen seiner frühen RCA Victor-Aufnahmen unterstützte) und umfasste eine Reihe anderer Musiker, je nachdem, wer verfügbar war. Weitere herausragende Musiker bei verschiedenen All Stars-Sessions waren der Pedal Steel-Virtuose Jerry Byrd, der Fiddler Dale Potter und der Jazzgitarren-Virtuose George Barnes. Trotz des Namens der Gruppe dominierten ältere Pop- und Jazzmusik und nicht etwa Countrymusik das Repertoire der Gruppe. Das verriet viel über ihre Hörgewohnheiten und Vorlieben jenseits des Country.

Die Platten wurden von RCA Victor nur minimal beworben, so dass sie nur ein begrenztes Publikum erreichten. Sogar die 10-Zoll-LP String Dustin" mit acht Titeln LP hatte wenig Einfluss.
Die Pop-Orientierung begann für Homer und Jethro schon früh. Der jugendliche Gitarrist Henry Haynes lernte den Mandolinisten Kenneth Burns 1935 bei einem Vorsingen für eine von WNOX Radio gesponserte Amateursendung in Knoxville, Tennessee, kennen. Als der Leiter des Senders, Lowell Blanchard, die beiden beim Jammen mit Swing-Arrangements hörte, disqualifizierte er sie. Stattdessen engagierte er sie als Frontleute einer WNOX-Swing-Stringband namens String Dusters. Der belgische Gypsy-Jazz-Gitarrist Django Reinhardt wurde ihr wichtigster musikalischer Einfluss, nachdem sie seine Aufnahme von Nuages gehört hatten.

Haynes und Burns bildeten innerhalb der Band ein Comedy-Duo, das übertriebene Hillbilly-Arrangements von Pop-Songs sang. Bekannt als Junior" (Haynes) und Dude" (Burns), änderte sich der Name, nachdem Lowell Blanchard sie versehentlich als Homer und Jethro" vorgestellt hatte. Vor dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich die beiden dem Renfro Valley Barn Dance in Kentucky an. Nach dem Militärdienst wechselten sie zu WLW in Cincinatti.
Chet Atkins kam 1942 als Geiger zu WNOX, und als Lowell Blanchard ihm einen Solo-Gitarren-Spot in der "Midday Merry-Go-Round" des Senders gab, bestand er darauf, dass Atkins mehr Songs lernte. Er vertiefte sich in die Radiotranskriptionen des Senders und entwickelte eine Vorliebe für Pop und Jazz. Später spielte er Gitarre in einer anderen WNOX-Swinggruppe, den Dixieland Swingsters.

Die drei trafen sich, als Chet 1945 zu WLW kam. Er und Jethro wohnten eine Zeit lang zusammen und verbrachten einen Großteil ihrer freien Zeit mit Jammen. Beide trafen
und heirateten das WLW-Gesangsduo Johnson Sisters. Jethro heiratete Laverne, Chet heiratete Leona. WLW beendete Chet Ende 1945. Homer und Jethro blieben noch ein paar Jahre bei WLW. Sie nahmen für King auf und spielten bei verschiedenen Aufnahmesessions in Cincinatti.

Im Jahr 1948 trafen sie sich eine Zeit lang wieder mit Chet bei WNOX. Er setzte sie als Sidemen bei vielen seiner frühen RCA-Victor-Sessions ein (zu hören auf BCD 15 714). Er verhalf ihnen auch zu einem Vertrag bei RCA Victor, nachdem sie King verlassen hatten. A & R-Mann Steve Sholes schlug ihnen vor, Parodien von Country- (und Pop-) Liedern zu singen. Nachdem Chet 1950 nach Nashville gezogen war, begann er als Studiomusiker zu arbeiten, trat mit Maybelle und den Carter-Sisters auf und machte eigene Aufnahmen. Er half Sholes dabei, RCA Victor-Sessions einzurichten, die zu den All Stars-Aufnahmen führten...