Wer war/ist Angèle Durand ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Angèle Durand
Das Kleid war von der Tante heimlich ausgeliehen, und Angèle Durand kaum fünfzehn, als sie darin zu einem Nachwuchswettbewerb in ihrer Heimatstadt Antwerpen schlich. Der Einsatz hatte Folgen, sie landete auf dem zweiten Platz, gewann damit ein Damenfahrrad, und von der Tante setzte es Ohrfeigen wegen des Kleides. Das war Ansporn genug, die Kleine machte weiter, wollte nur noch eines: singen. Wie das ging kannte sie schon aus ihrer Familie, denn die Großmutter war eine bekannte Wagner-Sängerin.
Angèle Durand stand mehr auf Jazz-Songs und trat mit Duke Ellingtons Bye-bye Blues auf die Bühne. Damit wurde sie für eine Revue entdeckt, und nebenbei stand sie vor den Mikros des flämischen Rundfunks, für Kindersen-dungen, in denen sie Lieder sang, die eigentlich für Jungens geschrieben waren. 'An mir ist ein Junge verloren gegangen,' sagt Angèle Durand heute, wenn sie von damals erzählt. 'All die Erinnerungen mag ich nicht missen,' denn eines hat sie dabei gelernt: 'Ich habe nie gesagt: Das kann ich nicht.' Die vielen kleinen Auftritte in jungen Jahren waren die beste Übung für die großen Aufgaben, die danach kamen Von Radio Brüssel kam sie zum AFN und sang in der täglichen Sendung 'What's new?' die aktuellen Ami-Schlager rauf und runter.
Kurz nach Kriegsende ging sie erstmals auf Tournee quer durch Europa. 1950 in Brüssel wurde Duke Ellington auf sie aufmerksam und engagierte sie für seine Westeuropa-Tournee. So kam sie nach Deutschland, blieb zunächst beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt und kam schließlich zum NWDR in Hamburg. Häppchenweise, schließlich brauchte sie als Belgierin damals für ihre Engagements eine Aufenthaltsgenehmigung, die alle sechs Wochen erneuert werden mußte.
Zu ihrer ersten Plattenaufnahme in Deutschland fuhr Angäle Durand im Sommer 1951 mit dem Zug von Antwerpen nach Hamburg und mit einem Bummelzug weiter ins Auf-nahmestudio nach Reinbek. 'Da hatte ich genügend Zeit, meinen Text
zu lernen.' erinnert sie sich. Die deutsche Sprache macht ihr keine Schwierigkeiten, die flämische Sprache ihrer Heimat ist so weit davon nicht entfernt.
Zur B-Seite ihrer ersten Schellack-Platte kommt Angäle Durand durch einen Zufall. Als sie sich in der Kantine des NWDR von der ersten Aufnahme erholt, kommt sie mit Lotte Lenya ins Gespräch, die am Nebentisch sitzt. Die Brecht-Interpretin und Witwe des Komponisten Kurt Weill schlägt ihr ein Stück ihres Mannes vor, den September-Song.
Die erste Platte, Wenn Mademoiselle dich küßt, kommt gut an in den Rundfunkanstalten, der Film 'Unter dem Himmel von Paris', in dem das Lied erklingt, ist die beste Promotion dafür. Der Titel läuft so gut, daß auch eine französische Version davon aufgenommen wird.
Eine Ehrung ganz anderer Art erfährt Angäle Durand mit ihrer zweiten Platte. Der Zigeuner-Tango, eine Komposition von Lotar Olias, gefällt denen, über die sie singt, so gut daß die Sängerin zum Ehrenmitglied des Zigeunerstammes Szimpecz er-nannt wird: 'In Dankbarkeit für das wunderbare und so treffende Zigeunerlied.' Aber auch der Filmregisseur Helmut Käutner und sein Hauptdarsteller Hans Albers werden durch den Titel auf Angäle Durand aufmerksam, sie wird für die Verfilmung der Norbert Schultze-Operette 'Käpt'n Bay Bay` engagiert. An der Seite von Hans Albers singt...
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