Dana Gillespie & Joachim Palden Boogie Woogie Nights (LP)

(Wolf Records) 10 Tracks

Das Tolle daran, als Teenager in den frühen Sechzigern in London aufzuwachsen, war, dass dort viel Blues gespielt wurde. Der Marquee Club war berühmt dafür, junge Bluesbands wie die Yardbirds aufzuführen, und Leute wie Howling Wolf und Muddy Waters kamen mit dem American Folk Blues Festival rüber.

Ja, es war eine tolle Zeit und meine Augen und Ohren hatten ihren Spaß.

Aber mit fünfzehn hatte ich noch nicht genug Lebenserfahrungen, um sie in meine Stimme zu legen, also begann ich als Folksänger und machte 1964 meine erste Single mit Donovan an der Gitarre namens "Donna Donna".

Aber jetzt, fast 30 Jahre später und 14 LPs unter dem Gürtel, bin ich glücklich, endlich eine Real Live Blues und Boogie Aufnahme zu machen. Einige meiner vergangenen LPs waren mehr im Pop-Stil, und einige, wie meine ACE-Aufnahmen von "Blues Job", "Below the belt" und "Sweet Meat", waren mit meiner English Blues Band, aber jetzt habe ich den einfachen Luxus, mit dem Klavier als prominentes Instrument in einer Band zu singen.

Es ist eine Chance, intim zu singen, mit besonderem Gefühl, all die Emotionen rüberzubringen, die mit dem Auftritt vor einem Publikum in der großartigen Atmosphäre des Jazzlandes einhergehen. Es ist mein zweites Zuhause!

Ich kenne jedes Potpourri und jede Ritze an der Wand.

Hier habe ich 1980 angefangen, mit der Mojo Blues Band zu singen, in der Joachim Palden die Elfenbeine kitzelte.

Hierher war auch Joachim gekommen, seit er mit 13 Jahren aufgewachsen war, Leute wie Roosevelt Sykes, Sunnyland Slim und Little Brother Montgomery hörte und die Musik unter seine Haut gehen ließ. Wir haben ein paar LPs mit den Mojos gemacht und dann sind wir beide um 1983 herum gegangen - Joachim, um mit Etta Scollo zu arbeiten, und ich, um LPs mit Songs wie "Move Your Body Close to Me" zu machen.

Aber wenn man den Blues im Blut hat, muss man einfach zu ihm zurückkehren, um die Reime, die Wurzeln und die Gründe zu spüren, warum jemand den Blues so liebt.

Joachim und ich arbeiten nun schon im zweiten Jahr zusammen und ich bin immer noch begeistert, wenn er einige dieser heißen Boogie-Licks spielt.

Ja, ein guter Boogie, wie ein guter Mann, ist schwer zu finden ...., aber hier ist ein wirklich guter Boogie, mit dem felsenfesten Helmut Mejda, der die Felle schlägt, und Dr. Martin Wichtl und Christion Plattner, die auf den hupenden Saxophonen blasen.

Der Ort springt, die Wände schmelzen, der Beat pocht, und mein Herz auch, und das Gefühl des Abends wird auf Band festgehalten. Genießen Sie es. Das haben wir.

Frieden und Liebe.

Text von Dana Gillespie und Joachim Palden aus dem Jahr 1991