Wer war/ist Franz Grothe ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Franz Grothe

und vier Jahrzehnte Erfolgsmelodien für das Kino 

Sein Gesamtwerk ist von beeindruckender Dimension und Vielseitigkeit. Im Nachlass finden sich Noten und Partituren zu Operetten, musikalischen Lustspielen, Musicals, zahlreichen Orchesterwerken sowie – last, but not least – die Musik zu 170 Kinofilmen. Keine Frage: Franz Grothe gehört zu den produktivsten und vielseitigsten Vertretern der deutschen Film- und Unterhaltungsmusik des vergangenen Jahrhunderts. Besonders das Kino war seine große Passion, für den Film schrieb er viele seiner unvergesslichen Schlager wie auch ungezählte Stunden farbig instrumentierter Illustrationsmusik. Bereits der erste deutsche Tonfilm von künstlerischem Rang, 'Die Nacht gehört uns' (1929), enthält mit dem Schlager Wenn die Violine spielt einen musikalischen Beitrag des damals erst 21-jährigen Newcomers.

Für viele Kenner ist Franz Grothe einer der Filmkomponisten der 1930er und 1940er Jahre schlechthin, dessen Erfindungsreichtum nicht nur zahlreiche Melodien hervorbrachte, die als Evergreens die Zeit ihrer Entstehung überdauerten, sondern auch die Popularität so manches singenden Filmstars steigerte. Doch der Bogen seines filmmusikalischen Schaffens begrenzt sich nicht auf seine Zeit als prominenter Vertreter des frühen deutschen Tonfilms, sondern spannt sich weit über einen Zeitraum von vier Dekaden fort bis 1969, dem Jahr seiner letzten Arbeit für das Kino.

Sind viele seiner Melodien und Filmschlager der Schellack-Ära umfangreich auf CD dokumentiert, bleiben seine Nachkriegsarbeiten der fünfziger und sechziger Jahre auf bisherigen CD-Veröffentlichungen deutlich unterrepräsentiert. Die vorliegende Edition will diesem Defizit Abhilfe schaffen und bietet eine Auswahl seiner späteren Filmkompositionen in authentischen Einspielungen, die hier vielfach ihre Premiere auf CD erleben. Einige der großen Erfolgsproduktionen, allen voran 'Das Haus in Montevideo' (1951), 'Ich denke oft an Piroschka' (1955), 'Das Wirtshaus im Spessart' (1957) oder 'Wir Wunderkinder' (1958) dürfen in dieser Sammlung nicht fehlen. Erinnert wird aber auch an heute weniger bekannte Arbeiten mit dennoch bemerkenswerten Partituren, etwa das heiter-temperamentvolle Vorspiel zur Ehekomödie 'Muss man sich gleich scheiden lassen?' (1953) oder die ganz anders klingende, weil jazzbeeinflusste Titelmusik aus 'Lampenfieber' (1959).

Überhaupt ist die stilistische Bandbreite des Komponisten beachtlich. Franz Grothe gibt Auskunft: "Im Film ist es so, dass man in dem einen Fall eine große Opernszene im klassischen Stil zu komponieren hat, im anderen Fall ein volksliedhaftes Kinderlied oder ein Tedeum für Chor, Orgel und Orchester. Für einen meiner letzten Filme komponierte ich vier politische Chansons. Die Palette reicht von ungarischer Ballettmusik über die Nationalhymne eines Fantasielandes bis zur Violinsonate oder einem Mundharmonikasolo. Ich kann sagen, dass es wohl kaum eine Aufgabe gibt, vor die ein Filmkomponist nicht gestellt wird. Und darum war ich immer froh und dankbar, dass ich für meine kompositorische Arbeit schon von frühster Kindheit an die richtigen fachlichen Grundlagen erworben habe."

Die Erfolgsgeschichte beginnt in Berlin. Hier wird Franz Grothe am 17. September 1908 im Bezirk Treptow geboren. "Man kann sagen", so der Komponist in einer kleinen autobiografischen Skizze, "dass ich hinsichtlich Musik erblich vorbelastet bin. Meine Mutter war Sopranistin und mein Vater ein guter Pianist, der das Künstlerische mit dem Kaufmännischen verband, denn er hatte in Berlin eine Vertretung für Blüthner-Flügel und Klaviere." So kommt Grothe bereits früh und intensiv mit Musik in Berührung. Seine ersten Lehrer verkehren im Elternhaus, von ihnen erhält er Klavier- und Geigenunterricht. Bei Franz von Vécsey lernt er das Geigenspiel so gut, dass er bereits als 12-Jähriger mit dem Mendelssohn-Konzert brilliert. Nach dem Gymnasium folgt eine klassische Ausbildung an der Berliner Musikhochschule. Von Jazz und leichter Muse will er anfänglich nichts wissen, bis ihm ein Berlin-Gastspiel des legendären amerikanischen Bandleaders Paul Whiteman zum prägenden Erlebnis wird. Der plötzliche Tod des Vaters zwingt ihn zum frühen Broterwerb. Eine schwere Zeit für den 16-Jährigen, der nun den Lebensunterhalt für sich und seine Mutter sichern muss. Neben dem anspruchsvollen Musikstudium am Tag sammelt er allabendlich erste berufliche Erfahrungen als Pianist in der Jazzband des Saxophonisten Eric Borchard. Nebenher schreibt er Arrangements für Größen wie Emmerich Kálmán, Robert Stolz oder Rudolf Nelson und arbeitet als Assistent für den Revue- und Operettenkomponisten Hugo Hirsch.

Auszug aus dem Booklet BCD16487 - Franz Grothe Grosse deutsche Filmkomponisten
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Weitere Informationen zu Franz Grothe auf de.Wikipedia.org

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Grosse deutsche Filmkomponisten Vol.7
Franz Grothe: Grosse deutsche Filmkomponisten Vol.7 Art-Nr.: BCD16487

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