Wer war/ist Hot Rod Gang ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Hot Rod Gang
Es war im heißen Sommer 1984, als Rex Ebersberger (drums, voc), Ted Nester (git, voc) und Gus Posset (double bass, voc), drei Mitglieder der Neue-Deutsche-Welle Combo "Alles Frisch", erkannten, dass es eigentlich viel Spaß machte, fortan in einer Minimalbesetzung als Trio Rock'n'Roll zu spielen. Schlüsselerlebnis war die '83er Rant'n'Rave Tour der Stray Cats. Ein Song der Cats inspirierte die Drei zu ihrem Namen: THE HOT ROD GANG. Ich stieß dazu, als sie jemanden suchten, der sie zu den Gigs fuhr und sich um die Technik kümmerte.
Da die Gang von Anfang an auf eigene Titel und viel eigenes Profil setzte, und sich wenig um Authentizität scherte, wurde jahrelang gekämpft, um in der Rockabilly-Szene akzeptiert zu werden. Aber gerade das nach vielen Seiten offene Spektrum ermöglichte den kometenhaften Aufstieg der Band - zuerst im Landkreis Fürth - dann bald in ganz Franken und Bayern. Die HRG Liveshows waren und sind in der Szene ein Begriff für einen irrwitzigen Mix aus schweißtreibendem Rock'n'Roll und Rockabilly, staubigen Country-Rockern und Rhythm & Blues.
Nach drei harten Arbeitsjahren gelang 1987 die Veröffentlichung der ersten EP (She'll soon be gone", Note Rec., Erlangen), worauf die Eroberung der Republik nicht mehr aufzuhalten war. Es folgten Auftritte bei vielen bekannten Rock'n'Roll Festivals wie z. B. Rockhouse, Wolfsburg, und Hemsby usw.. 1988 und 1989 erschienen eine weitere Single ("Get Out", Note Rec.) sowie eine Live-Gemeinschaftsproduktion mit dem Siegener Ringjets Trio ("Great Rockabilly Showdown", Cuppamore Rec., Berlin). Die mittlerweile geknüpften Kontakte nach England wurden genutzt um bei dem Londoner Label Fury Records einen Track zu veröffentlichen ("Lonesome Cowboy"). Die Nummer überzeugte, die Band wurde von Fury unter Vertrag genommen und konnte ihre erste Studio-LP produzieren ("These Strings are Made for Rockin"), die in der einschlägigen Fach- und Tagespresse durch die Bank herausragende Kritiken bekam. Mit die-sem Teil im Gepäck ging es dann auch das erste Mal nach England, wo die Band allerdings schnell von der Realität des englischen music business eingeholt wurde: "Wie? Wir sollen das Bandbier selber bezahlen?" Nach den lehrreichen Gigs in England, war bald wieder genug eigenes Material zusammen um eine neue LP/CD aufzunehmen: "Go ahead" (Rumble Rec., Bochum). Die CD-Version enthielt drei Livestücke als Bonustracks, darunter das legendäre mit den Asbachtaler Musikanten (!) eingespielte "Ring of Fire". Ca. zwei Jahre nach "Go Ahead" erschien die 1993er CD "Jam!" (Rumble Rec.) mit - wie so üblich bei allen Produktionen der Gang - zahlreichen Gästen aus der fränkischen Musikszene. Dadurch ließen sich die Scheiben nicht nur abwechslungsreicher gestalten; alle Beteiligten hatten auch viel Spaß, was man deutlich hören kann. Der Rock'n'Roll hört halt doch nicht bei Sonny Fisher auf. Bei allen drei Studioalben wurde Wert auf eigene Songs, originelle Covers und ausgefeilte Sounds gelegt, ohne jedoch das Ziel aus den Augen zu verlieren, nach vorn los-gehende Rock'n'Roll-Scheiben zu produzieren.
Zum 10-jährigen Bestehen der Band 1994 gab es eine Party im alten Schlacht hof Fürth, mit vielen Freunden der Gang aus der Rock- und Blues-Szene Frankens, die an 2 ausverkauften Abenden vor jeweils 350 Leuten komplett live mitgeschniten wurde. Daraus entstanden ist ein vor Partystimmung und Spielfreude trotzendes, soundmäßig überragendes Live-Album, die 1995 erschienene CD "The Jubilec Party" (Rumble Rec.). Das Album präsentiert die bewährtesten Liveknaller der damals 10-jährigen Bandgeschichte und ist wie ein Livegig incl. Ansagen, Intro und Extroeinspielungen aufgebaut. In der Zeit zwischen den Scheiben wurden zahllose Gigs absolviert.
Klaus Ziener
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