Wer war/ist Manfred Krug ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Manfred Krug
Vietnam Song
Als er 2001 nach 17 Jahren ARD-'Tatort' seine Rolle als Hamburger Kommissar Paul Stoever an der Seite von Charles Brauer als Peter Brockmüller aufgab, bedeutete dies den Abschied von Fernsehen und Schauspielerei. Und nun? "Ich bin Rentner. Ich mache, was ich will. Gehe über Flohmärkte, lerne was über unsere Vorfahren, deren Werkzeuge ich auskundschafte. Dann fahre ich durch die Mark Brandenburg und lerne Typen kennen und Kürbisse und Waldstücke." Dass der Berliner Rentner aber zudem Passionen pflegt, die ein zahlendes Publikum finden, zeigt allein schon der Anlass für die Veröffentlichung der Interviewantwort in der 'Berliner Zeitung' vom 24. Dezember 2010. Manfred Krugs alljährlicher Gesangsauftritt im Admiralspalast der Hauptstadt stand bevor. Die 1500 Zuschauerplätze füllt er regelmäßig zusammen mit dem Berlin Jazz Orchestra und Gast-Sängerin Uschi Brüning.
Geboren ist Manfred Krug 1937 in Duisburg, ab 1949 lebt er bei seinem Vater in der DDR. Mit vierzehn arbeitet er im harten Metier des Stahlkochers in der Stadt Brandenburg und trägt dabei die markante Stirnnarbe davon. Mit siebzehn geht er nach Berlin auf die Schauspielschule, die ihn nach anderthalb Jahren "wegen disziplinarischer Schwierigkeiten" rausschmeißt. Er kommt zunächst bei Brechts 'Berliner Ensemble' unter, wagt aber 1957 als 20jähriger den Schritt zur freischaffenden Schauspielerei in Film und Fernsehen.
Der Aufstieg zum Publikumsliebling gelingt 1962 mit dem DEFA-Film 'Auf der Sonnenseite'. Die Hauptrolle des Martin Hoff trägt stark autobiografische Züge von Manfred Krug, was dem Film große Lebensnähe verleiht. Hoff ist ein junger Stahlschmelzer, dazu Star der betrieblichen Laienspielgruppe und talentierter Musiker. Hiermit beginnt auch Krugs Gesangskarriere, zusammen mit den Jazz Optimisten Berlin interpretiert er das Filmlied Stell die Sorgen in die Ecke, / nimm dir deinen Hut. / Spazier doch auf der Sonnenseite, / dann wird alles gut.
In der Folge gibt Manfred Krug Jazzkonzerte mit den Dixie-orientierten Jazz Optimisten, später auch mit der Modern Jazz Big Band, und veröffentlicht Platten. Auf dem 1968 erschienenen Mini-Album 'Manfred Krug – singt Protestsongs' interpretiert er jeweils in Originalsprache einen Antikriegssong des US-amerikanschen Singer/Songwriters Phil Ochs, I Ain't Marching Anymore, ein Lied gegen die spanische Franco-Diktatur des französischen Chansonniers Léo Ferré, Franco la muerte, und ein Stück der lateinamerikanischen Freiheitsbewegungen, Porque los pobres no tienen. Das vierte Lied hat Krug selber verfasst, zusammen mit DDR-Jazz-Papst Werner Sellhorn (1930-2009), den Vietnam-Song. Am Anfang steht eine scheinbar harmlose Idylle um US-Präsident Lyndon B. Johnson.
Johnson hat in Texas tausend Rinder
Die besucht er gern im Urlaub auf der Farm.
Und des Präsidenten Enkelkinder
Schlummern warm und sicher in Großvaters Arm.
Glücklicher Mann, mächtiger Mann
Dich brennt mit Napalm niemand an.
Mit seiner klaren, kräftigen Artikulation und viel Swing in der Stimme wird Krug zum – echten – Superstar in der DDR. Ab 1970 spielt er sechs Jahre lang den Drogendealer Sporting Life in Gershwins 'Porgy & Bess' an der Komischen Oper Berlin. Gleichzeitig macht er Platte auf Platte und dreht Film auf Film. Bis während der Dreharbeiten zu 'Das Versteck' die Ausbürgerung Wolf Biermanns publik wird und er wie das gesamte Team die dagegen gerichtete Protesterklärung unterschreibt.
Sofort gibt es keine Arbeitsangebote mehr, Krug beantragt die Ausreise und übersiedelt mit Familie 1977 nach West-Berlin. Keine zwei Wochen danach sagt er der 'Zeit': "Ich bin weggegangen aus einem Land, dessen kulturelle Dürre, Elanlosigkeit und Verbeamtung mir die Luft nahm". Diese Ereignisse verarbeitet Manfred Krug 20 Jahre später in seinem Aufsehen erregenden Buch 'Abgehauen', das auch verfilmt wurde.
Im Westen fasst er schnell Fuß und wird auch hier zu einem der beliebtesten Fernsehschauspieler. Vor allem durch Serien wie 'Auf Achse' (1977 bis 1996), 'Liebling Kreuzberg' (1986 bis 1998) und den 'Tatort'. Als singender Kommissar lässt er ab 1998 seine alte Liebe zur Musik wieder aufleben, was 2000 in eine Plattenveröffentlichung mit Charles Brauer mündet. "Vielleicht", so der 'Spiegel' 1997, sei Manfred Krug "der einzige Star, der Osten und Westen gleichermaßen repräsentiert".
Various Das deutsche Chanson, Teil 3 (3-CD)
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