Wer war/ist Ikarus ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Ikarus

Ikarus (Ikaros) ist in der griechischen Mythologie der verunglückte Sohn des Dädalus (Daidalos), der beim Flug mit den selbstgebauten Flügeln des Vaters der Sonne zu nah kam und abstürzte. Ikarus war auch der Namensgeber der in Hamburg gegründeten Progressive-Rock-Jazz-Fusion-Band, die 1970 vom Multi- Instrumentalisten Petersen, im "Genre von Thirsty Moon oder Os Mundi" (PROGARCHIVES), ins Leben gerufen wurde.

Ikarus produzierten "progressiv konzipierten Artrock vom Feinsten, angereichert mit wohlportionierten Jazzeinlagen, die stets angenehm ins Ohr gingen und niemals ausarteten" (SECOND BATTLE). Das war recht kom- plexer, jazziger Prog, der durch starken Orgeleinsatz und gelegentliche Einlagen eines anonymen Streich- orchesters recht symphonisch ausfiel. "Grundlage der Musik war treibender Bluesprog, der noch im meist kräftigen Leadgesang von Köhler (mit etwas arg prätentiösen, zeittypischeltverbesserlichen Texten), den bluesig- hardrockigen E-Gitarrenriffs und der röhrenden Orgel zu spüren war. Darauf aufbauend wurde aber feinnervig musiziert, tanzte verspielt der Baß, gab es virtuose Einlagen von Flöte, Saxophon, Orgel, Piano und akustischer Gitarre. Gelegentliche Streichereinlagen sorgten für – zum Glück – unkitschige Klangfülle, und meditativ-psychedelisches Klangwabern gaben dem Ganzen ab und zu auch einen krautig-spacigen Anstrich" (BABYBLAUESEITEN). Durch die düsteren Text-Zitate von Edgar Allen Poe und der Mischung aus Jazz und klassischer Musik, war Ikarus "einzigartig spacig, dynamisch und voller Überraschungen" (DISCOGS).

Das einzige selbstbetitelte Album 'Ikarus', produziert von Petersen, war eine durchaus überzeugende Platte. Das Album bot vier ausschweifende, "interessant arrangierte und abwechslungsreiche Nummern, die sich vor zeitgleichen anglo-amerikanischen Produktionen mit angejazztem Orgel-Prog (z.B. Marsupilami, Colosseum, Samurai, teilweise Van der Graaf Generator) nicht zu verstecken brauchten" (BABYBLAUESEITEN). Der Album- Sound "enthielt komplexe Arrangements und melancholische Melodien, die von frühen King Crimson-Alben in- spiriert waren" (COSMIC DREAMS). Die Texte "hinterfragten das Verhalten der Menschheit kritisch, mit einem besonderen Augenmerk auf unsere dunkleren Seiten" (COSMIC DREAMS). Die Platte war "weit entfernt davon per- fekt zu sein, war aber für Fans des 70er-Jahre-Progs gut hörbar." (PROGARCHIVES).

Jochen Petersen machte sich später als Produzent des BRAIN-Labels einen Namen und arbeitete u.a. für die Debütplatten von Novalis, Tomorrow's Gift und Blonker, zwei Alben von Thirsty Moon, diverse Titel der Pop-Formation Goombay Dance Band und Randy Pie. Dort war er zeitweilig auch Mitglied.

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Burghard Rausch

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Weitere Informationen zu Ikarus auf de.Wikipedia.org

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