LÖSEKES BLUES GANG Best Wishes - Red Hot Mama - A Small Point - Black Cat - Cancun - Just Four Nights /The Sessions - 5

50 Jahre Lösekes Blues Gang - eine Auszeichnung für das Sixpack Das ist eine Auszeichnung der besonderen Art für eine Band und einen Stil abseits des Mainstreams. Lösekes Blues Gang aus Hildesheim erhält am 17. Dezember den Deutschen Rock- und Pop-Preis 2022 in der Sonderkategorie für ein halbes Jahrhundert Bandgeschichte von der Deutschen Popstiftung.

Wir schreiben das Jahr 1972: Middle Of The Road dominiert die deutsche Hitparade. Und die wichtigste Frage der Zeit war: Gibt es eine Alternative zu "Wig-Wam Bam", "Popcorn" und "How Do You Do"? Genau in diesem Moment schickt uns die Löseke's Blues Gang aus Hildesheim "Best Wishes": Blues und Boogie statt Wums Gesang: "I'm Ready". Die Band aus der Domstadt läutete eine neue Ära ein. Saxophonist und Sänger Bernie Ringe und Frontmann Falk Stehr sollten fortan eine Alternative zu Glamrock und Glitzer sein: "Sweet Home Chicago" statt Sweet.

Trotz mehrerer Umbesetzungen und beruflicher Pausen blieb die Bande eine feste Größe in der deutschen Bluesszene. Bis 2012 nahm LBG sechs Alben auf, jedes davon gefüllt mit ambitionierten Eigenkompositionen und mutig interpretierten Kompositionen großer Kollegen wie Robbie Robertson, George Harrison, Sting und Randy Newman. Dabei verstand es das Sextett stets, die verschiedenen Einflüsse, auch aus Genres wie Cajun und Rock, zu verschmelzen. Besonders stolz kann die Löseke's Blues Gang aber darauf sein, mit schwarzen Originalen wie Memphis Slim, Champion Jack Dupree und Blind John Davis gespielt zu haben - eine Würdigung ihrer Talente der besonderen Art.

Denn das "schwarze Brett aus dem Pott" spielte live und im Studio auch gekonnt Klassiker alter Meister wie Muddy Waters, BB King und Jimmy Reed. Und die treue Fangemeinde weiß die handwerklichen und Entertainer-Qualitäten aller Solisten seit gut 50 Jahren zu schätzen. Die grandiose Stimmung bei Lösekes mitreißenden Konzerten ist legendär. Ob open air bei der Hildesheimer Jazztime oder in angesagten Clubs wie der Bischofsmühle - die Fans gehen ab. Dieser Sechserpack dokumentiert die außergewöhnliche Karriere einer Gruppe, die sich bis heute lieber "Red Hot Mama" als "Mama Loo" nennt. Das bewies die Band eindrucksvoll bei einem Jubiläumskonzert mit Freunden und ehemaligen Mitgliedern kürzlich in Hildesheim, bei dem die Box vorgestellt wurde.