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Django Reinhardt Collection Vol.2 (3-CD)

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Django Reinhardt: Collection Vol.2 (3-CD)

(FlexMedia) 48 Tracks

Artikeleigenschaften vonDjango Reinhardt: Collection Vol.2 (3-CD)

  • Interpret: Django Reinhardt

  • Albumtitel: Collection Vol.2 (3-CD)

  • Genre Jazz

  • Label FLEXMEDIA

  • Artikelart CD

  • EAN: 8717423018773

  • Gewicht in Kg: 0.3
Reinhardt, Django - Collection Vol.2 (3-CD) CD 1
01AvalonDjango Reinhardt
02Blue DragDjango Reinhardt
03After You've GoneDjango Reinhardt
04Exactly Like YouDjango Reinhardt
05In A Sentimental MoodDjango Reinhardt
06ChicagoDjango Reinhardt
07Lambeth WalkDjango Reinhardt
08Gabriel's SwingDjango Reinhardt
09Body And SoulDjango Reinhardt
10I Wonder Where My Baby Is TonightDjango Reinhardt
11MargieDjango Reinhardt
12CoucouDjango Reinhardt
13DinetteDjango Reinhardt
14Douce AmbianceDjango Reinhardt
15Mélodie Au CrépusculeDjango Reinhardt
16How High The MoonDjango Reinhardt
Reinhardt, Django - Collection Vol.2 (3-CD) CD 2
01In The Still Of The NightDjango Reinhardt
02Crazy StringsDjango Reinhardt
03BoleroDjango Reinhardt
04Christmas SwingDjango Reinhardt
05Ain't Misbehavin'Django Reinhardt
06Minor SwingDjango Reinhardt
07Dream ShipDjango Reinhardt
08HungariaDjango Reinhardt
09Fantaisie Sur Une Danse NorvégienneDjango Reinhardt
10Le SheikDjango Reinhardt
11DistractionDjango Reinhardt
12GaiementDjango Reinhardt
13I'll Never Smile AgainDjango Reinhardt
14Minor BluesDjango Reinhardt
15Blue LouDjango Reinhardt
16Babik (Bi-Bop)Django Reinhardt
Reinhardt, Django - Collection Vol.2 (3-CD) CD 3
01Georgia On My MindDjango Reinhardt
02Miss Annabelle LeeDjango Reinhardt
03I'll See You On My DreamsDjango Reinhardt
04I Can't Believe That You're In Love With MeDjango Reinhardt
05MontmartreDjango Reinhardt
06Begin The BeguineDjango Reinhardt
07IndécisionDjango Reinhardt
08Blue SkiesDjango Reinhardt
09All Of MeDjango Reinhardt
10Part 2Boogie Woogie
11Part 1Boogie Woogie
12CrépusculeDjango Reinhardt
13FéerieDjango Reinhardt
14Divine BeguineDjango Reinhardt
15Lentement, MademoiselleDjango Reinhardt
16Duke And DukieDjango Reinhardt
Django Reinhardt Es gibt drei Kategorien von Künstlern. Solche, die zu Lebzeiten als gute... mehr
"Django Reinhardt"

Django Reinhardt

Es gibt drei Kategorien von Künstlern. Solche, die zu Lebzeiten als gute Musiker bezeichnet werden. deren wahre Genialität man aber erst nach ihrem Tode erkennt. Dann gibt es die Musiker, die zu Lebzeiten gefeiert und gewürdigt werden, die aber nach ihrem Tode mehr und mehr in Vergessenheit geraten, weil man erkennt, daß sie den Nachkommenden nicht mehr viel zu sagen haben. Und schliesslich gibt es die Musiker, die einem größer erscheinen, je mehr Jahre seit ihrem Tode verstrichen sind. Zu den letzteren gehört Django Reinhardt. Ich besinne mich noch der Jahre 1934 und 1935, als ich die ersten Platten des Hot-Club-Quintetts erhielt. Damals sah man Stephane Grappelly noch als den genialeren Musiker im Vergleich mit Reinhardt an. Zehn Jahre später hatte sich der Vergleich umgekehrt. Und wieder zehn Jahre später waren es die Amerikaner, die den Europäern klarmachten, daß es nur einen Musiker in der Geschichte des Jazz gab, der als Europäer den Amerikanern Vorbild sein konnte, eben Django Rein-hardt. Dabei ist es bisher geblie-ben. Noch ist kein europäischer Jazzmusiker aufgetaucht, der seinerseits die Amerikaner beein-flußt hätte oder gar drüben auf Grund seiner Plattei eine Art Schule hätte ins Leben rufen können.

Die vorliegende „Milestones"- Platte zeigt gewissermaßen in einer Nußschale den Menschen und Musiker Django Reinhardt, jene unbeschreibliche Mischung von zigeunerhaftem Vagantentum und Naturverbundenheit, von fran-zösischer Lebens- und Sinnen-freude und von Amerikanismus, die den Menschen und Musiker Django Reinhardt ausmachen. Schon die ersten Takte von „Minor Swing" rühren in ihrer nostalgi-schen Molltonart, aus der Django aber bald temperamentvoll aus-bricht. Der Evergreen ,,Georgia" wird von Freddy Taylor gesungen, einem farbigen amerikanischen Entertainer, mit dem Django 1935 in der exklusiven „Villa d'Este" an den Champs-Elysees aufgetreten war. Diese Aufnahme brachte meine erste persönliche Begeg-nung mit dem großen GItarnsten. Die übrigen Titel der ersten Platten-seite zeigen Django unter verschie-denen Aspekten. Da ist das Solo auf der unverstärkten Gitarre „Echoes of Spain". Kein Jazz, wohl-verstanden, aber pure Musik wie sie ihm bei dem Gedanken an die Zigeuner auf der Wallfahrt nach Saintes Maries-de-la-mer eingefallen sein mag. Das Duo „Out of Nowhere" mit dem Geiger Grappel-ly zeigt ihn nicht nur als einfühl-samen Begleiter in kammermusika-lischem Rahmen sondern auch von unglaublicher Sensibilität in der Behandlung der Harmonien.

Die Aufnahme von „Lady Be Good" mit dem damaligen Gipfeltreffen von drei Geigern dürfte für alle eine Überraschung sein, die glauben, die Violine sei erst durch die moderne Pop-Jazz-Musik populär gemacht. Eingangs- und Schluß-Chorus sind von Diango arrangiert, er selber spielt die erste Impro-visation,gefolgt von Michel Warlop (1911-1947), dann Stephane Grap-pelly und schließlich, mit Doppel-griffen, Eddi South, dem farbigen Geiger aus den USA, der 1937, dem Jahr der Weltausstellung in Paris, dort im „Ritz"-Hotel spielte. Ebenso überraschend wird für viele Bachs Doppelkonzert in d-moll für zwei Violinen sein, interpretiert von South und Grappelly, die lediglich von Django Reinhardt begleitet werden. Damals, In der Schellack-zeit, brachte die A-Seite das Thema quasi notengetreu, aber in Swing-Manier, und die B-Seite die Improvisation. Im Aprilheft 1938 der Zeitschrift „Jazz Hot" schrieb damals Hugues Panassie: „Es wäre falsch, zu behaupten, daß Bach durch die Jazzinterpretation gewinnen sollte, aber es sollte auf die mehr oder weniger direkten Beziehungen zwischen der Musik von Bach und dem Jazz hingewiesen werden".

In den Jahren vor dem Krieg war Pans für den europäischen Jazz das, was Harlem für den amerikanischen war, besonders im Jahr 1937. Und alle, die an die Seine kamen, woll-ten mit Django spielen. „Crazy Rhythm* zeigt zwei der bedeutend-sten von ihnen: Coleman Hawkins und Benny Carter. Der Titel ist ein Meilenstein für die Fortschritte im europäischen Jazz; denn er zeigt zwei europäische und zwei amerikanische Saxophonisten im Wettstreit: zunächst Andre Ekyan (Alt) und Alix Combelle (Tenor), gefolgt von Benny Carter (Alt) und Coleman Hawkins (Tenor, mit zwei Chorus-sen). Grappelly spielt hier ausnahmsweise einmal Klavier. — In einer Woche im April 1937 ging das Quintett dreimal ins Studio, um 17 Titel einzuspielen, die in ihrer Geschlossenheit als eine der grandiosesten Leistungen in der Jazzgeschichte bezeichnet werden müssen, vergleichbar etwa den Meilensteinen von Armstrongs Hot Five und Hot Seven der Jahre 1927/28 oder den Ellington-Sessions von 1940 mit Jimmy Blanton. Drei der Titel wurden auf der B-Seite untergebracht: Der Evergreen „Rose Room" (auf dessen Harmonien Ellington später „In A Mello-tone" aufbaute), die typische Django-Komposition „Tears" und die Zug-Imitation „Mystery Pacific".

Man muß staunen, wieviel Lautmalerei allein mit Saiteninstrumenten möglich ist! „Nuages", Djangos populärste Komposition, durfte nicht fehlen. Sie entstand, als Grappelly und Reinhardt durch den Krieg getrennt waren; die Klarinette Hubert Rostaings trat an die Stelle der Geige. Nicht minder schon, wenn auch nicht ganz so bekannt, ist „Manoir de mes reves", nach dem Kriege von Django und einer Big Band amerikanischer Soldaten aufgenommen. Eine Vorkriegsauf-nahme aus der Zeit des Höhepunkts des einmaligen französischen Quintetts schließt den Reigen. Mir ist kein Jazzmusiker bekannt, dem namhafte Dichte,' ein Denkmal in Zeilen gesetzt hätten, aber Djangos Kunst wurde gleich von zwei Poeten verherrlicht. Der eine ist James Jones in seinem Roman „Verdammt in alle Ewigkeit" (s. Zitat im Doppelalbum Django Reinhardt der „Serie 2000"). Der andere ist kein Geringerer als Jean Cocteau. Als er Django zum ersten Mal hörte und kennenlernte, inspirierte er ihn zu einer seiner Gestalten in „Les enfants terribles", und nach seinem Tode schrieb er: „Sein Rhythmus war ihm so zu eigen wie einem Tiger die Streifen, sie steckten ihm in der Haut".
Dietrich Schulz-Köhn

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