Various A Soldier's Sad Story - Vietnam Through The Eyes Of Black America 1966-1973 (CD)

(Ace Records) 24 tracks - 16 page booklet.  Der Vietnam Krieg aus der Sicht des farbigen Amerikas! Bekannte Namen wie Edwin Starr, The O'Jays und Curtis Mayfield finden sich neben Unbekannteren wie Zerben R.Hicks, Tiny Watkins und Big Amos wieder. Klasse Soul Zusammenstellung!

Manche Veröffentlichungen entstehen in relativ kurzer Zeit, während andere eine längere Reifezeit benötigen. Dieses Mal sind wir stolz darauf, Ihnen eine Veröffentlichung präsentieren zu können, die eindeutig in die letztere Kategorie fällt. Vor knapp zwei Jahren begannen wir mit der Arbeit an einem Projekt, das die Geschichte der Teilnahme schwarzer Amerikaner am Vietnamkrieg in Liedern erzählen sollte - ein Projekt, das die ganze Zeit über in Arbeit war.

Die ursprünglichen Pläne für die Kommentierung scheiterten nicht nur einmal, sondern zweimal, beide Male in letzter Minute. Gerade als wir dachten, dass alles reibungslos läuft, mussten wir unsere ursprünglich geplante Trackliste überarbeiten. (Einer der Tracks, den wir lizenziert hatten, war in den Augen seines Lizenzgebers plötzlich dreimal so viel wert wie vereinbart, denn "Krieg verkauft Platten" - das war uns neu, wie wir zugeben müssen.) Es fühlte sich oft so an, als sei dieses Projekt der Ort, an dem sich Katastrophe und Unglück treffen - aber schließlich, 100 Wochen nachdem es zum ersten Mal diskutiert wurde, ist A SOLDIER'S SAD STORY fertig. Als Kompilator und Mitkommentator könnte ich mit dem Endergebnis kaum zufriedener sein.

Die CD versucht, das chronologische Szenario der Odyssee eines jungen Schwarzen durch den Vietnamkrieg darzustellen. Es ist nicht immer ein besonders glückliches Szenario, aber der Krieg selbst ist für die meisten, die in ihm kämpfen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, nie besonders glücklich. Es ist jedoch allgemein anerkannt, dass schwarze Amerikaner im Vietnamkrieg viel schlechter behandelt wurden als ihre kaukasischen Mitstreiter.

Der Vietnamkrieg wurde vor allem in Soul-Kreisen gut dokumentiert. Abgesehen von der Country-Musik gibt es kein anderes Musikgenre, das auch nur annähernd so viele soziale Kommentare zu diesem Thema liefert. Es ist kein Zufall, dass die überwältigende Mehrheit der Soldaten entweder aus dem armen weißen oder dem armen schwarzen Amerika stammte, wo Country und Soul ihre jeweiligen musikalischen Stätten beherrschten.

James Maycocks freimütige Notizen erzählen ihre eigene schreckliche Geschichte über die Schmach, die viele schwarze Soldaten erleiden mussten - oft sowohl durch ihre weißen Kollegen als auch durch den Feind - und wären eine empfehlenswerte Lektüre, ob es nun eine CD dazu gibt oder nicht. Doch abseits von James' pointierten, ergreifenden Kommentaren gibt es hier eine Fülle großartiger Musik, die ein lebendiges Porträt des Lebens eines jeden zeichnet, der seinem Land gedient hat, wenn auch nur widerwillig. Das beginnt mit dem ängstlichen jungen Rekruten der Monitors, dessen größte Sorge darin besteht, dass "ich hoffe, dass (mein Mädchen) keinen anderen Mann findet", und endet mit dem titelgebenden "Helden" von Swamp Dogg - wenn das das richtige Wort ist -, dessen Kriegshölle ihn mit "einem Loch in (meinem) Arm zurückgelassen hat, wo das ganze Geld hingeht". Eine bekannte Geschichte für viele der kämpfenden Männer in Vietnam, wenn auch zum Glück nicht die Geschichte aller, die gedient haben.

Dazwischen gibt es Seiten, die sich mit allen Aspekten des Krieges befassen, vom Getrenntsein von Familie und Freunden über die Kommunikation mit der Heimat und die Triumphbekundungen derjenigen, die sich dem Kampf anschließen wollten, bis hin zu den lautstarken Kommentaren von der Heimatfront und schließlich der harten Realität der Rückkehr in eine Welt der Invalidenrente, der Wiedereingliederung und Arbeitslosigkeit und - für viel zu viele - der Sucht und des Todes.

Von Tony Rounce.