Various AMIGA Liedermacher (5-CD Box)

(SechzehnZehn) 73 tracks, digisleeve im Schuber

CD1 - Barbara Thalheim: Lebenslauf
CD2 - Gerhard Schöne: Spar deinen Wein nicht auf für morgen
CD3 - Hans-Eckardt Wenzel: Stirb mit mir ein Stück
CD4 - Pension Volkmann: Die Gefühle
CD 5- Gerhard Gundermann: Männer, Frauen, Maschinen

Der Liedermacher ist ein Genre, das in der Regel ein Nischendasein fristet, aber unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen an Bedeutung gewinnt. Das war auch in der DDR der Fall. Sie war ein "Wächterstaat" (Henrich), förderte die Kunst, kontrollierte sie und verbot sie manchmal auch. Schon beim Wort Liedermacher bekamen die Stasi-Chefs "stumpfe Zähne". Durch eine subventionierte kulturelle Infrastruktur konnten die Liedermacher von ihrer Kunst leben. Sie traten in Jugendclubs, Kirchen, Kulturzentren und Theatern vor vollen Sälen auf und hatten eine Ersatzfunktion für die nicht funktionierende gesellschaftliche Öffentlichkeit. Das "Verbot" war eine gute Werbung. Die Meinungen darüber, wie weit man gehen konnte, gingen auseinander.

In den 80er Jahren wurde der Spielraum im Veranstaltungsleben größer. Im Fernsehen war er sehr klein, auf dem Amiga war er eher größer. Die Songwriter nutzten diese Unterschiede aus, gingen Taktiken und Kompromisse ein. 1989 hatten sie einen Boom, dann kamen schlechte Zeiten. Heute beschweren sich Songwriter aus Ost und West gleichermaßen, dass ihre Musik in den Medien nicht gespielt wird.

Diese Box bietet einen hervorragenden Überblick über die stilistische Bandbreite und die erfolgreichsten Liedermacher der 1970er und 1980er Jahre in der DDR.