Various - Schlager im Spiegel der Zeit 1954 Schlager im Spiegel der Zeit
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Various - Schlager im Spiegel der Zeit: 1954 Schlager im Spiegel der Zeit
'Schlager im Spiegel der Zeit - 1954'
Das Jahr 1954
Mit der Objektivität war es also weder bei 'Bravo' noch bei Camillo weit her. Ihre Listen haben deshalb bei der Zusammenstellung unserer CDs ' Schlager im Spiegel der Zeit' keine Rolle gespielt. Als sie sich zu Wort meldeten, hatte der 'Automaten-Markt' in Sachen Hits längst die Nase vorn. Schließlich wurden in Braunschweig schon seit Ende 1953 Daten gesammelt – aus heutiger Sicht unersetzliche Dokumente über die Situation des Wirtschaftswunderlandes. Aus den Gesamt- und den Länderlisten haben wir die Titel ausgesucht, die sich am besten platziert haben und die Musikwelt der 50er Jahre am besten widerspiegeln. 1954 war sie tatsächlich noch heil.
Zu Weihnachten '53 deckten sich die deutschen Familien mit den neuen Elektrogeräten ein, die jetzt im Land fabriziert wurden: Waschmaschinen, Mixgeräte, Radios, Musiktruhen und auch Plattenspieler mit bis zu vier Geschwindigkeiten und Nadeln, die man auf 'N' (normal) für Schellack- und 'M' (mikro) für Vinylplatten einstellte. Und alle, die es schon zu etwas gebracht hatten, kauften sich einen Motorroller, ein Motorrad mit Beiwagen oder sogar ein Auto. Der Wirtschaftsmotor brummte. Die ersten organisierten Reisen gingen mit Scharnow an die Nord- und Ostsee und in die Alpenländer. Für kinderreiche Familien zahlte der Staat auch wieder Kindergeld. Wie das Geld ausgegeben wurde, darüber hatte der Vater laut Gesetz das letzte Wort. Und nicht nur darüber: Kinder durften gern mit Zinnsoldaten oder Margarinefiguren spielen, aber keine Cola kaufen, geschweige denn Comics wie 'Akim, der Sohn des Dschungels', das 1954 tatsächlich auf den Index kam.
Die Familie rückte selbst in den Medien in den Mittelpunkt. Die Hörfunkreihe 'Familie Hesselbach' kam ins Kino, mit der Serie 'Familie Schölermann' machte das Fernsehen der Leinwand Konkurrenz. Unter den erfolgreichsten Filmen des Jahres – 'Emil und die Detektive', '08/15', 'Ich denke oft an Piroschka', 'Sauerbruch – das war mein Leben' und 'Meines Vaters Pferde' – tauchte mit Fred Zinnemanns 'Verdammt in alle Ewigkeit' sogar eine amerikanische Produktion auf. Man ging in jenen Jahren regelmäßig in eins der zahlreichen Kinos, aber im Mittelpunkt der Familie stand das Röhrenradio, mit dem man Hörspiele empfing – UKW war eine Seltenheit, und mit Stereo begannen die westdeutschen Sender 1954 gerade erst zu experimentieren. Für die Schlagerwelt blieb das ohne Bedeutung, denn Stereoplatten gab es bei uns erst ab Juli 1958. Bei Titeln wie Gib mir den Wodka, Anuschka oder der Beschwipsten Drahtkommode hätte man den Unterschied auch nicht wirklich bemerkt.
Die Plattenfirmen taten schon alles Erdenkliche, um ihre Produkte anzupreisen. Nur kurze Zeit nach der Vorstellung des neuen Single-Formats veröffentlichte die Teldec Werbeplatten wie 'Die ersten Volltreffer 1954', die an den Handel verteilt wurden. Daraus entstand die Serie 'Klingende Post', mit der die Hamburger von nun an regelmäßig ihr Repertoire in kurzen Ausschnitten vorstellten. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde das Publikum jetzt mit Neuerscheinungen überhäuft. Allein im 4. Quartal kamen mehr als 1000 Platten neu auf den Markt: davon 67 % Unterhaltung, 6,5 % Jazz, 26,5 % ernste Musik. Mit 54 % waren die 78er noch in der Überzahl, gleichauf mit 23 % die 33er und 23 % die 45er. Insgesamt produzierte die Industrie schon wieder 25 Millionen Schallplatten.
Wenn man sich frühe 'Klingende Post'-Ausgaben und deren Vorläufer anhört, werden die Vorurteile über die 50er Jahre allerdings schnell bestätigt. In den Plattenfirmen saßen noch die alten Herren, die mit Begeisterung Märsche wie Alte Kameraden (Polydor) ins Programm nahmen oder den 'True-Sound-Effekt von Telefunken für Märsche' (Teldec) auslobten. Die Repertoire-Beispiele wurden mit zackiger Musik, "Achtung!"-Rufen im Kasernenhofton und Kanonendonner ('Volltreffer!') eingeleitet. Die weiblichen Kunden wurden mit Klischees von "reizenden Neuheiten" umgarnt, die mit "Liebe und Sorgfalt" ausgewählt wurden, zum Beispiel: Ein Lied, das meine Mutter sang.
Daß sich der Geschmack des Publikums, das die Musikboxen bediente, davon wegbewegte, zeigen die Listen des 'Automaten-Marktes', in die es nur wenige der von den Plattenfirmen präferierten Aufnahmen schafften. Auch die von den Aufstellern geäußerten Wünsche klafften immer weiter auseinander. Da wurden einerseits 'Vorkriegsschlager auf 45er' verlangt und andererseits Erfolge 'nur mit ausländischen Titeln' vermeldet. Auf einer bayerischen Liste tauchte sogar Bill Haleys Crazy Man, Crazy auf. Die Teldec nahm das Stück gar nicht erst auf ihre Werbeplatten, empfahl den Plattenkäufern aber verschiedene Polkas. Von ihren Vorschlägen für 1954 kamen immerhin noch das Heideröslein, Das alte Försterhaus, Wir haben ein Klavier, Schuster bleib bei deinen Leisten und der Wodka-Fox in den Musikboxen auf vordere Plätze.
Seltsamerweise fehlt in dem Braunschweiger Branchenblatt jeglicher Hinweis auf eine Platte des Austroton-Labels: Die Wiener Soubrette und Kabarettistin Cissy Kraner hatte 1954 das von ihrem Mann Hugo Wiener geschriebene Aber der Nowak läßt mich nicht verkommen aufgenommen und wurde damit die Sensation auf 'Herrenabenden'. Auch wenn es totgeschwiegen werden sollte, das Chanson behielt seine Popularität bis in die 60er Jahre – auch bei der Justiz.
Video von Various - Schlager im Spiegel der Zeit - 1954 Schlager im Spiegel der Zeit
Artikeleigenschaften vonVarious - Schlager im Spiegel der Zeit: 1954 Schlager im Spiegel der Zeit
Interpret: Various - Schlager im Spiegel der Zeit
Albumtitel: 1954 Schlager im Spiegel der Zeit
Genre Schlager und Volksmusik
Label Bear Family Records
- Preiscode AR
- Edition 2 Deluxe Edition
Artikelart CD
EAN: 4000127171849
- Gewicht in Kg: 0.14
Various - Schlager im Spiegel der Zeit - 1954 Schlager im Spiegel der Zeit CD 1 | ||||
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01 | Nimm mich mit, Kapitän | Höhne, Will | ||
02 | Die Mädchen mit dem treuen Blick | Hensch, Friedel und die Cyprys | ||
03 | Die beschwipste Drahtkommode 2 | Crazy Otto / Fritz Schulz-Reic | ||
04 | Jambalaya | Wendland, Gerhard | ||
05 | Jim, Jonny und Jonas | Hula-Hawaiian-Quartett | ||
06 | Du schwarzer Zigeuner | Torriani, Vico | ||
07 | Vaya con dios | Hula-Hawaiian-Quartett und Val | ||
08 | O' Cangaceiro | Zacharias, Helmut | ||
09 | Es liegt was in der Luft | Baptiste, Mona und Bully Buhla | ||
10 | Schuster, bleib bei deinem Leisten | Franke, Renée | ||
11 | Bella Bimba | Johns, Bibi | ||
12 | Bonsoir, bonsoir | Torriani, Vico | ||
13 | Schwedenmädel | Assia, Lys | ||
14 | Die Frau kommt direkt aus Spanien | Alexander, Peter | ||
15 | Der Fremdenlegionär | Hensch, Friedel und die Cyprys | ||
16 | Aber der Nowak lässt mich nicht verkommen | Kraner, Cissy, am Flügel Hugo | ||
17 | Es hängt ein Autoreifen an der Wand | Peheiros, Die | ||
18 | Tränen in den Augen | Sauer, Wolfgang | ||
19 | Deinen Namen, den hab' ich vergessen | Carol, René | ||
20 | Glaube mir | Sauer, Wolfgang | ||
21 | Das alte Försterhaus | Hensch, Friedel und die Cyprys | ||
22 | Die Försterliesel | Hensch, Friedel und die Cyprys | ||
23 | Heideröslein | Hensch, Friedel und die Cyprys | ||
24 | Wir, wir, wir haben ein Klavier | Zehn Whiskys und ein Soda | ||
25 | Verdammt in alle Ewigkeit | Schachtner, Heinz | ||
26 | So ein Tag, so wunderschön wie heute | Kellner, Lonny | ||
27 | Gib mir den Wodka, Anuschka (Wodka-Fox) | Simon, Hans Arno | ||
28 | Am 30. Mai ist der Weltuntergang | Thelen, Kurt Adolf |
Schlager im Spiegel der Zeit 1926 bis 1970
Nur wenige Genres vermögen ähnlich zu polarisieren, wie der Schlager. Wer beim Stichwort jedoch allein an aktuelle Verwerfungen denkt, tut dem Ganzen Unrecht. Vor Ballermann, Schlagermove und Mutantenstadl gab es Zeiten, in denen der Schlager nicht nur durch Charme, Witz und Esprit überzeugte, sondern vielmehr den Soundtrack des Geschehens bildete: In seinen Boomphasen während der Goldenen Zwanziger und zu Wirtschaftswunderzeiten war der Schlager ein Massenphänomen (nach heutigen Maßstäben „Mainstream“). Ob man ihn mag oder nicht – er ist integraler Bestandteil der hiesigen (Musik-)Kultur und spiegelt im 20. Jahrhundert prägnant wie kaum ein anderes Genre nationale Bewusstseinsverhältnisse und deutsche Alltagsgeschichte wider.
Umfassende Hintergründe und verblüffende Entwicklungen, begeisternde Melodien und himmelstürmende Künstler präsentiert Bear Family jetzt mit der chronologischen CD-Dokumentation „Schlager im Spiegel der Zeit 1926 bis 1970“. Die erste Veröffentlichungsstaffel deckt in 2 Teilen die Zeiträume 1929-33 sowie 1954-59 mit jeweils einer CD und vielseitigem Booklet pro Jahr ab. Dass die Serie von Stars und Hits lebt, liegt nahe: Schlager sind naturgemäß vom Massenpublikum geliebte Gassenhauer. Doch gerade in dieser unterhaltsamen Verbindung zeigt sich die Kopplung von Genre und Zeitkolorit.
Schlager im Spiegel der Zeit 1929-33
Die Goldenen Zwanziger formieren sich zwischen Bauhaus, Bubikopf und Ballsaal. Mittendrin, auf dem Gipfel der Popularität: der Schlager. Mit Marlene Dietrich, den Comedian Harmonists, Max Hansen, Hans Albers, Willy Fritsch und Lilian Harvey erreicht der Schlager ein Millionenpublikum. Nicht zuletzt durch das Aufkommen des Tonfilms bilden Ohrwürmer wie „Ich bin die fesche Lola“ oder „Flieger, grüß mir die Sonne“ neben Evergreens wie „Surubaya-Johnny“ oder „Veronika, der Lenz ist da“ das musikalische Outfit der Weimarer Republik.
Schlager im Spiegel der Zeit 1954-59
Nach Diktatur, Krieg und Entbehrungen entfaltet sich der Schlager in den Wirtschaftswunderjahren wieder zu voller Blüte. Er kommuniziert in der Luft liegende Themen und befriedigt die Sehnsucht nach unbeschwerter Harmonie. Mit seinen Botschaften kanalisiert der Schlager Wunschträume, die von fernen Ländern, dem Meer, unbekannten Schönheiten und einer heilen Welt berichten. Peter Alexanders Liebesballaden, Freddys Seemannslieder, ein ewig gut gelaunter Vico Torriani oder die spritzige Caterina Valente – sie rotieren auf den Plattentellern der Musikboxen. Der Siegeszug von Rock 'n' Roll, Beat & Co. rüttelt zunächst an Hörgewohnheiten und verschiebt Geschmacksgrenzen, doch Teenager-Idole wie Peter Kraus und Ted Herold unterstreichen mit rockigen Klängen die Anpassungsfähigkeit „ihres“ Genres. Eine sich international formierende Popkultur verdrängt als Mittler eines Lebensgefühls in den 1960er Jahren den Schlager und seine Interpreten: Während zu Beginn der Sechziger nahezu jeder Toptitel in Deutsch gesungen wird, ist das kaum 10 Jahre später die Ausnahme. „Schlager im Spiegel der Zeit 1926 bis 1970“ wirft einen Blick zurück auf Spitzenstars und Eintagsfliegen aus fünf Jahrzehnten, die mit ihren Melodien aus Unterhaltungsware ein Kulturgut formten – jenseits aller Geschmacksgrenzen.
EINIGE BEMERKUNGEN ZUR TONQUALITÄT
Seit Einführung unserer CD-Serie bekräftigen wir von Bear Family stets aufs Neue unsere Verpflichtung, bestmögliche Qualität zu liefern. Diese Ausgabe enthält Überspielungen von Matritzen und Schellackplatten. Der Grundgeräuschpegel dieser Tonträger ist hörbar. Kurzes Knacken und Knistern sowie ein gewisses Maß an Rauschen kann durch Systeme wie Cedar und No-Noise auf ein Minimum reduziert werden.
Diese Bearbeitung geht aber oftmals zu Lasten des Klangbildes der Originalaufnahmen. Wir setzen solche Verfahren äußerst behutsam ein. Bitte, beachten Sie: beim Abspielen von historischen Aufnahmen über Kopfhörer werden Grundgeräusche und andere analoge Unzulänglichkeiten verstärkt!
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