Wer war/ist Gerhard Wendland ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Der Kreis von Schlagerfreunden, der sich von dieser Platte angesprochen fühlen wird, ist groß: Der reizende Musette-Walzer An der Seine in Paris erfüllt den Wunsch nach zarter, verliebter, französischer Atmosphäre, und als Loblied auf die Ewige Stadt erklingt die in letzter Zeit so beliebte Tango-Serenade Arrivederci Roma. Dazu die Namen Gerhard Wendland und Werner Müller. "Diese Schlagerfahrt Rom – Paris ist das Reisegeld wert", wirbt die Polydor-Musikrevue, die Mitte der 50er Jahre monatlich die neuesten Schallplatten den Schlagerfreunden vorstellt, in ihrer Ausgabe vom April 1956. Die Titelseite zeigt einen strahlenden Gerhard Wendland, dessen Konterfei - graphisch verfremdet - wie ein Ölgemälde auf den Betrachter wirkt. Die Inhaber von Geschäften für Künstlerbedarf wundern sich im Frühjahr 1956 über den reissenden Absatz von Bilderrahmen im Format DIN-A4. Die wenigsten kennen den Verursacher: Gerhard Wendland. Denn seine viele Verehrerinnen rahmen sich das bunte Titelbild und hängen es an einen Ehrenplatz über den Plattenspieler oder über die Musiktruhe.
Am 18. Februar 1956 steht die Wendland-Version des Rom-Schlagers zum ersten Mal in den deutschen Charts. Viele Schlagerfreunde glauben, dass es die deutsche Original-Version des mittlerweile internationalen Ohrwurms ist, der im benachbarten Frankreich in einer französischen Version von Tino Rossi in die 'Parade du disque' gesungen wurde. Doch um dieses Prädikat streiten sich die grossen deutschen Plattenfirmen: Die Kölner Electrola schickt Fred Bertelmann, der gerade in Köln seinen ersten Plattenvertrag bei einer großen Firma unterschrieben hat, ins Schlagerrennen; die Hamburger Decca setzt auf die charmante Schweizerin Lys Assia, die mit Arrivederci Roma eine Woche nach Gerhard Wendland den Sprung in die deutsche Hitparade schafft. Ihre Version hält sich insgesamt 20 Wochen in den Charts, davon 15 Wochen unter den Top 10 und klettert bis auf Platz 4. Damit überholt sie Gerhard Wendland knapp, dessen Polydor-Single 15 Wochen in den Charts bleibt, bis auf Platz 9 steigt und sich drei Wochen unter den ersten zehn Titeln behauptet.
Auch wenn Wendland Mitte der 50er Jahre nicht mehr so oft wie zu Beginn seiner Karriere vor der Filmkamera steht - mit Filmmelodien hat er weiterhin grossen Erfolg. Kurt Feltz, in Köln für die Produktion West der Polydor zuständig, holt für die deutschen Versionen der Titelmelodien der Erfolgsfilme 'Rififi' und 'Der Mann aus Laramie' Gerhard Wendland an den Rhein. Am 28. Oktober 1955 steht er im Kongresssaal des Messegeländes vor dem Mikrophon und singt in echter Wendland-Manier Du lässt es nie und Bei uns in Laramie. Beide Lieder kommen umgehend in die Rundfunk-Hitparaden, der Cowboy-Song schafft ausserdem am letzten Tag des Jahres 1955 den Sprung in die Charts. Er hält sich dort 26 Wochen, davon 21 in den Top-Ten und erreicht Platz 3.
Auch 1956 stehen Tourneen mit anderen Schlagerstars, prominenten Orchestern und schlagfertigen Conferenciers im Terminkalender Gerhard Wendlands. "Oft war es damals, wenn wir uns zu einer Gastspielreise zusammenfanden, wie bei einem Klassentreffen: Wenn die richtigen Leute zusammenkamen, wurden Streiche am laufenden Band ausgeheckt und es gab viel zu lachen", erinnert sich der Sänger Anfang der 80er Jahre in einem Interview. Besonders ist ihm ein Streich im Gedächtnis geblieben, den er gern zu vorgerückter Stunde im Kollegenkreis zum Besten gibt, und den auch Lonny Kellner im 'Grossen Peter Frankenfeld Buch' von 1984 erzählt: "1956 war es, als Peter mit Friedel Hensch und ihren Cyprys, dem Teufelsgeiger Helmut Zacharias, Gitta Lind, Bully Buhlan und Gerhard Wendland durch Deutschland tourte. Die Stimmung war super, die Tournee hatte nur ausverkaufte Häuser. Eines Tages hatte Gerhard Wendland die glorreiche Idee, Helmut Zacharias einen Streich zu spielen: In einem Trödelladen kaufte er für zehn Mark eine alte Geige. Bei der Probe vor dem Auftritt in dem Städtchen Weilheim in Oberbayern verlor Helmut sein eigenes kostbares Instrument für einen Moment aus den Augen, Gerhard legte blitzschnell die 'Trödelgeige' in Helmuts Violinenkasten. Dann brachen Gerhard Wendland und Peter einen Streit vom Zaun, in dessen Verlauf Peter die Geige aus dem Futteral nahm und sie in scheinbar blinder Wut auf den Klavierhocker schlug, dass sie krachend zerbrach. Helmut bekam einen Schreikrampf, die beiden Kampfhähne konnten sich dabei vor Lachen kaum noch streiten und hatten anschliessend Mühe, Helmut Zacharias davon zu überzeugen, dass seine kostbare Geige unversehrt an einem sicheren Ort lag."
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